Mach was aus deinem Leben

Mach was aus deinem Leben

Dein LebenDein Leben liegt in deiner Hand. Verschwende nicht deine Zeit. Das macht auf Dauer unzufrieden und unglücklich.

Ungenutzte Zeit? In manchen Lebensphasen ist die Gefahr besonders groß, Zeit zu verschwenden. Das macht auf Dauer unzufrieden und unglücklich. Während eines Ruhestandscoachings klagte meine Klientin, dass sie jetzt für alles viel länger braucht als früher. „Der Haushalt zieht sich hin“, sagte sie, „sogar für die morgendliche Toilette stehe ich länger im Bad, obwohl sich an meiner Routine nichts geändert hat. Auch Termine habe ich schon vergessen, ich, die ich im Berufsleben einen durchgetakteten Tag in verantwortungsvoller Stelle meistern musste.“ „In den ersten Wochen, ja Monaten, habe ich den Ruhestand genossen.

Das lange Zeitunglesen nach dem Frühstück, der absichtslose Bummel durch die Fußgängerzone und auch die ausgedehnten Telefonate mit Freundinnen. Doch mehr und mehr spüre  ich eine innere Unzufriedenheit: Die Tage zerrinnen. Soll das jetzt immer so weitergehen?“ Nicht nur im Ruhestand, auch in anderen Phasen des Lebens z.B. in längerer Arbeitslosigkeit oder in der Rekonvaleszenz nach überstandener Krankheit  breitet sich der Tag oft aus, ohne Plan, ohne Ziel. Wer hier nicht achtsam ist und sich nicht fragt, was er mit seiner Zeit machen will, landet schnell in einem Schlendrian, der sich allmählich verfestigt. Hier einige wichtige Aspekte, die helfen, erst gar nicht in diesen Schlendrian zu verfallen:

Sich eine Struktur geben

Während im normalen Alltag die Erfordernisse in Beruf und Familie den Rahmen vorgeben, ist es unsere Aufgabe, in abweichenden Phasen für eine eigene Struktur zu sorgen. Es geht nicht darum, sich sklavisch an selbst gesetzte Vorgaben zu halten, sondern darum, sich an einem groben Tagesablauf zu orientieren. Reservieren Sie sich bestimmte Zeitfenster für Mahlzeiten, für Kontakte mit anderen, für die Stellensuche, für Sport und Bewegung, für Hobbys. Und notieren Sie sich Ihre festen Termin: den Sprachkurs, den Vereinsabend oder Stammtisch, den Arzt- oder Friseurbesuch.

Ziele finden

Glücklich und zufrieden sind wir, wenn wir uns etwas vorgenommen haben und es erreicht haben. Das gilt auch in diesen besonderen Phasen. Wofür möchten Sie Ihre Tage nutzen? Wer arbeitslos ist, wird sich nicht rund um die Uhr um eine neue Stelle bemühen, es reicht, in ein bis zwei Stunden Stellenangebote zu sichten, Bewerbungen zu schreiben, Kontakt aufzunehmen. Daneben bleibt nicht nur genug Zeit für die Weiterbildung, sondern auch, um sich körperlich fit und leistungsfähig zu halten und sich mit Dingen zu beschäftigen, die seelisch aufbauen und  gut tun. Das verhilft Ihnen zu einer positiven Ausstrahlung, was wiederum eine Bewerbung gelingen lässt.

Wer krank war, wird sich in erster Linie um seine Genesung kümmern. Doch auch das wird nicht den ganzen Tag in Anspruch nehmen. Auch hier gilt wie bei der Arbeitslosigkeit sich den Dingen zu widmen, die Freude machen  und die trotz aller Einschränkungen möglich sind. Der Ruhestand eröffnet noch einmal ganz neue Möglichkeiten, hat man jetzt doch sehr viel Zeit zur Verfügung. Erinnern Sie sich an das, was Sie immer schon machen wollten oder ausprobieren Neues aus. Lassen Sie sich nicht von Ihrer inneren Stimme abhalten, die Ihnen suggeriert, Sie müssten das, was Sie probieren, für alle Zeit durchhalten. Sie dürfen nachspüren, ob Sie Gefallen daran haben und eine Sache auch wieder beenden, wenn der Spaß nicht kommt oder schon wieder vorbei ist.

Sinn suchen – Nutzen stiften

Unsere Gesellschaft verknüpft den Wert eines Menschen mit seiner Leistung und mit dem, was er verdient. Und so fühlen sich die, nicht zur werktätigen Bevölkerung gehören, schnell wertlos. Doch entfällt in diesen besonderen Phasen noch mehr: Die Anerkennung der Kollegen, das Gefühl, gebraucht zu werden, die Herausforderung, eine Aufgabe zu meistern. Es ist also deshalb an uns, den Sinn des eigenen Lebens selbst zu definieren. Dieser ist eng mit den persönlichen Werten verknüpft. Wem die Natur wichtig ist, wird sich in diesem Bereich engagieren wollen, wer die Familie an die erste Stelle setzt, will viel Zeit mit dieser verbringen. Gutes tun ist möglich in einem Ehrenamt.

Wer sein Wissen weitergeben möchte, findet dankbare Abnehmer. Eine Entscheidung ist immer möglich, auch mit kleinem Budget und  körperlichen Einschränkungen.  Die Frage muss deshalb lauten: „Was geht trotzdem?“ Und keine Feststellung „Das geht nicht.“  Wenn Sie alleine nicht weiterkommen oder einen Blick von außen brauchen, dann kann Ihnen ein Coaching helfen. (Dieser Link gilt nicht nur für ein Ruhestandscoaching, sondern auch für andere Themen)

Neues lernen

Zeit können Sie auch nutzen, indem Sie sich ein neues Wissensgebiet aneignen. Damit meine ich nicht nur den Sprachkurs, obwohl dieser den Geist auch trainiert und das Können im nächsten Urlaub schon angewendet werden kann. Bummeln Sie in einer Buchhandlung an Regalen vorbei, die Sie bisher wenig beachtet haben. Welches Thema springt Sie an? Sammeln Sie Material dazu und tauchen Sie (zumindest für eine Weile) ein. Ich erinnere mich an ein Seminar, in dem meine Teilnehmerinnen sagten, sie interessierten sich nicht für Politik. Sie bekamen die Aufgabe, in den nächsten zwei Wochen zu einem vorgegebenen Thema alles zusammenzutragen und zu lesen, was sie finden konnten. Und danach? Sie interessierten sich für Politik!

Mein Tipp zum Schluss

Fragen Sie sich am Abend, bevor Sie schlafen gehen, was Sie am nächsten Tag tun wollen und schreiben Sie sich das auf: die festen Termine, den Spaziergang, den Besuch in der Bücherei, das Buch, in dem Sie weiterlesen wollen, das Telefonat, das Ihren Tag versüßt. So starten Sie schwungvoll und tatendurstig in den Tag und haben nie mehr das Gefühl, Sie hätten Ihre Zeit nicht genutzt.

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Photo by Toa Heftiba on Unsplash

 

Nutzen Sie Ihre Zeit

Nutzen Sie Ihre Zeit

Zeit nutzen Merkmale unserer Zeit sind der Dauerlauf und das Getriebensein. Termine setzen uns unter Druck, berufliche und selbstgestellte Aufgaben häufen sich auf der To-Do-Liste. Wir befürchten, in der Freizeit etwas zu verpassen und hetzen so von einem Event zum anderen.

Kommt der Ruhestand (oder auch nur der Urlaub), atmen wir auf. Endlich Zeit. Wir bleiben morgens lange liegen, genießen ein ausgiebiges Frühstück und eine noch ausgiebigere Zeitungslektüre. Statt des früher üblichen Wocheneinkaufs ziehen wir es jetzt vor, tägliche Besorgungen zu machen. Wir verweilen an den Regalen, vergleichen die Produkte und freuen uns über das Schwätzchen mit denen, die uns zufällig über den Weg laufen. Nach dem Kaffeetrinken ist es bald Zeit für das Fernsehprogramm. Das Gerät läuft dann nonstop bis zum Schlafengehen.

Weder die eine noch die andere Lebensweise ist wirklich befriedigend.  Doch wie kommen wir stattdessen zu einem erfüllten und ausgeglichenen Tag?

Ein guter Ausgangspunkt,

um Klarheit zu finden, wie wir wirklich leben, ist der Jahresrückblick, wie ich ihn in diesem Artikel beschrieben habe. Ziehen Sie eine bewusste und ehrliche Bilanz, wie Sie die 12 Monate des vergangenen Jahres verbracht haben. Und finden so zu einer neuen Perspektive für die Zeit, die vor Ihnen liegt.

 

Folgende Fragen helfen Ihnen bei der Auswertung:

  • Was möchte ich weniger machen?
  • Wovon brauche ich mehr?
  • Was blieb in Zeiten beruflicher Anspannung auf der Strecke?
  • Was habe ich mir immer aufgespart, für den Moment, wenn ich endlich Zeit habe?
  • Was macht mich glücklich?
  • Mit welchen Menschen ist das Zusammensein für mich bereichernd?
  • Welche Talente möchte ich einsetzen?
  • Welche Fähigkeiten möchte ich ausbauen?
  • Was möchte ich mir neu aneignen?

Erstellen Sie eine Liste der Möglichkeiten. Das ist noch keine Verpflichtung.

 

Dann kommt der Plan

Lesen Sie Ihre Liste durch und spüren Sie nach. Wo zieht es Sie am meisten hin? Was macht Lust zu beginnen? Wo durchströmt Sie ein warmes Gefühl? Greifen Sie dieses Thema auf und konkretisieren Sie es.

  • Wie könnten Sie vorgehen?
  • Gibt es Gesprächspartner, von denen Sie Informationen und Hilfe bekommen könnten?
  • Gibt es weitere Informationsangebote  wie Vorträge, Bücher, Seminare?
  • An welchen Tagen, zu welchen Terminen finden diese statt.
  • Mit welchen Preisen müssen Sie rechnen?
  • Wie finden Sie in Ihrem Tag dafür Zeit?
  • Mit welchem Schritt beginnen Sie?

Jetzt folgt die Umsetzung

Dann treffen Sie eine Vereinbarung mit sich selbst. Nehmen Sie Ihre inneren Wünsche ernst und gehen an die Umsetzung. Das bedeutet nicht,  etwas dauerhaft beizubehalten. Es heißt lediglich, ein Stück des Weges zu gehen, so lange es Spaß macht. Dinge sind veränderbar, Entscheidungen auch. Sie haben keine Lust mehr, ein Hobby weiterzuverfolgen? Gesundheitliche Einschränkungen hindern Sie, dran zu bleiben?

Kein Beinbruch. Dann überlegen Sie, ob es Varianten des Bisherigen gibt oder drehen Sie eine neue Runde. Nehmen Sie einen anderen Punkt Ihrer Liste der Möglichkeiten und setzen diesen um.

Hauptsache,  Sie bleiben körperlich, geistig und entwicklungsmäßig in Bewegung.

 

Keine alten Muster

Fallen Sie aber nun nicht wieder von einem Extrem ins andere. Die Zeit des überbordenden Kalenders, den Sie einmal hatten, ist vorbei. Das Ziel ist die Verquickung des Tuns und des Lassens.

D.h. verzichten Sie darauf

  • sich in neue Vorhaben zu stürzen, ohne sich ein zeitliches Limit zu setzen.
  • Dinge weiterzuführen, die schon immer nur aus reiner Routine gemacht haben.
  • sich mit Menschen zu treffen, die Ihnen nicht gut tun.

Im Gegenzug sollten Sie Phasen einbauen, in denen Sie nichts tun, nichts leisten müssen, sondern in denen Sie nur sein dürfen.

Genießen Sie

  • den absichtslosen Spaziergang, beobachten Sie staunend die Natur und lassen Sie die Seele baumeln.
  • Schenken Sie einem Menschen Gehör, der Ihre Zeit wirklich braucht.
  • Verwöhnen Sie sich mit einem duftenden Schaumbad, einer Viertelstunde Meditation, einer guten CD.
  • Machen Sie Sport, ohne auf einen Halbmarathon zu trainieren, sondern, weil Sie Ihre Lunge mit frischer Luft füllen und Ihren Körper spüren wollen.

Die Balance zwischen Tun und Lassen wird Ihnen gut tun und Ihnen das Gefühl verleihen, mit Ihrer Zeit gut umzugehen, sie zu nutzen und sie nicht zu verschwenden.