Wie Sie dem Altern ein Schnippchen schlagen

Wie Sie dem Altern ein Schnippchen schlagen

Wie Sie dem Altern ein Schnippchen schlagenVor noch nicht allzu langer Zeit wurde das Altern als eine Zeit beschrieben, in der die geistigen und körperlichen Kräfte kontinuierlich schwinden. Würde man den Medien glauben, so bestünde die Aussicht der heute über 70jährigen vor allem darin, in wenigen Jahren dement in einem Altersheim zu sitzen. Doch die Statistik und die neuen Erkenntnisse der Wissenschaft sprechen eine andere Sprache.

Geschenkt werden uns diese fitten Jahre allerdings nicht: Eine bewusste Lebensführung, die Bereitschaft etwas für Körper, Geist und Seele zu tun und eine anderes Bild vom persönlichen Altern in sich zu tragen sind wesentliche Voraussetzungen dafür. Lesen Sie, wie Sie dem Altern ein Schnippchen schlagen.

  1. Immer mehr Menschen bleiben auch in höherem Alter fit

    Obwohl Lebenserwartung und körperlicher Zustand auch von unseren Erbanlagen beeinflusst werden, können wir durch eine vernünftige Lebensweise viel dazu beitragen, dass wir im Alter gesund und leistungsfähig sind. Während die Lebenserwartung steigt, ist die Zeit, in der man schwächer und hinfällig wird, meist nur auf die letzten 12 bis 15 Monate beschränkt. Das bedeutet, dass wir uns sehr lange, oft weit über den 80. Geburtstag hinaus, unseres Lebens freuen können. Schon diese Erkenntnis, die Bereitschaft, sich darauf einzustellen und damit verbunden ein Loslassen „falscher“ Erwartungen tragen dazu bei, dass Sie sich besser fühlen. Das heißt auch, auf das zu schauen, was „noch“ geht anstatt mögliche Einschränkungen ständig in den Vordergrund zu rücken.

  2. Die Gehirnleistung lässt im Alter nicht automatisch nach

    Das Gehirn arbeitet im Alter etwas langsamer, Lernvorgänge dauern länger. Wir haben mehr Schwierigkeiten, uns auf neue Situationen einzustellen. Dem leisten wir allerdings noch Vorschub, wenn wir uns nur noch in den gewohnten Bahnen bewegen. Das Gehirn will gefordert werden. Die beste Altersprophylaxe ist die Beschäftigung mit neuen Ideen. Je aufgeschlossener wir sind, je intensiver wir und mit neuen Wissensgebieten und anderen Interessen befassen, desto größer ist die Chance, jung zu bleiben und auch jung zu wirken. Denn auch wenn Gehirnzellen zu einem – geringen – Teil absterben und damit zahlenmäßig weniger werden, sind die übrigen doch in der Lage, neue Verbindungswege herzustellen und so den Verlust weitgehend auszugleichen.

  3. Viele der sogenannten Alterskrankheiten sind keineswegs schicksalhaft

    Osteoporose, Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Arthrose – um nur einige zu nennen, sind vermeidbar. Vorausgesetzt, man behandelt die entsprechenden Risikofaktoren rechtzeitig, also schon ab dem 40. oder 50. Lebensjahr. Oft genügt schon eine einfache Veränderung des Ess – und Bewegungsverhaltens.

  4. Zu hoher Blutdruck ist eine der sichersten Alterungsursachen

    Im Abstand von wenigen Jahren hat die Wissenschaft die wünschenswerten Blutdruckwerte immer weiter nach unten korrigiert. Bereits ein Druck von 130/80 gilt inzwischen als grenzwertig und die Betroffenen sogar als ‚hochdruckgefährdet’. Wer höhere Werte hat, sollte alles dafür tun, um wenigstens diese Grenze zu erreichen. Die Gesundheit der Arterien und damit die Blutversorgung des Körpers hängen weitgehend von einem niedrigen Blutdruck ab. Lassen Sie deshalb Ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren.

  5. Ernährung spielt eine überragende Rolle für Gesundheit und Wohlbefinden

    Mit unseren Essgewohnheiten können wir der Alterung der Zellen vorbeugen: viel Gemüse, Salat, Obst, viel Fisch, vor allem Meeresfisch, mit Olivenöl und Vollkornprodukte gehören auf den Speisezettel. Auf Nahrungsmittel, die reich an Cholesterin sind, wie fettes Fleisch, Wurst, fetten Käse, Sahne und Butter sollten wir hingegen weitgehend verzichten. Besonders ungesund sind Industrienahrung, Soft-Drinks und Limonaden. Selbst zu kochen und die Mahlzeit in ansprechendem Rahmen einzunehmen ist nicht nur Nahrung für den Körper, sondern auch für die Seele. Essen mit allen Sinnen ein Fest.

  6. Je mehr Bewegung, desto besser

    Die Sportarten, an denen wir Spaß haben, mögen sich im Laufe des Lebens ändern, doch die Bereitschaft, sich mindestens vier Stunden pro Woche zu bewegen sollte bleiben. Das Minimalprogramm ist ein täglicher Spaziergang von zwei bis drei Kilometern. Egal, in welchem Tempo.

  7. Sexualität im Alter ist nicht nur möglich, sondern auch erwünscht

    Sexualität gehört zu uns – von der Wiege bis zur Bahre. Sie kann sich in jeder Lebensphase verändern, mit unseren Lebensumständen, mit unseren Partnerinnen und Partnern. Und natürlich auch mit zunehmendem Alter. Auf manche dieser Veränderungen haben wir kaum Einfluss. Doch darauf, wie wir mit den Veränderungen umgehen, schon. Denn wie sich unsere Sexualität entwickelt und wie wir sie leben, hängt auch von unserer Einstellung ab. Körperliche Berührung und Zärtlichkeit zumindest ist in jedem Alter möglich.

  8. Soziale Kontakte und ein großer Freundeskreis wirken lebensverlängernd

    Soziale Kontakte erhöhen die Lebensqualität ganz enorm. Die geistigen Anregungen, die durch ein Netz von Sozialkontakten entstehen, kann kein anderes Medium ersetzen. Wer sich nicht persönlich treffen kann, sollte regelmäßige Telefongespräche vereinbaren und auch wirklich einhalten. Denn Einsamkeit bedeutet rascheres Altern und fördert die Depression. Wir wollten aber nicht darauf warten, bis jemand an der Tür klingelt, sondern aktiv an auf andere zugehen.

    Kontakte können wir nicht nur im privaten Rahmen knüpfen, sondern auch, indem wir unser Wissen, unsere Erfahrungen anderen zur Verfügung stellen: in entsprechenden Netzwerken, in Vereinen und örtlichen Bürgergruppen. Das Gefühl, dazuzugehören, gebraucht zu werden, ist Balsam für das Selbstwertgefühl.

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Schenken – einmal anders

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Schenken einmal andersSchenken – einmal anders. „Was soll ich bloß schenken? Er/ Sie hat doch schon alles!“ Diese Frage ist für viele besonders an Weihnachten eine große Herausforderung.  Denn jeder Durchschnittseuropäer  besitzt statistisch gesehen ca. 10 000 Dinge. Oft auch Sachen, die einmal angeschafft, kaum oder nie benutzt wurden. Deshalb mein Vorschlag: Schenken Sie Ungewöhnliches, mit dem Sie die Verbindung zum Beschenkten in besonderer Weise würdigen und vertiefen.

Mit ein bisschen Nachdenken finden Sie bestimmt etwas, was sich mit Geld nicht oder zumindest nur teuer erkaufen lässt. Hier ein paar Anregungen.

Zeit schenken

Zeit ist heute knapp. So knapp, dass sie sogar fehlt, um Freundschaften lebendig zu erhalten oder für sich selbst zu sorgen. Schenken Sie Eltern einen gemeinsamen Abend oder einen Tag am Wochenende, indem Sie die Kinder hüten. Oder der jungen Mutter, dass sie endlich mal wieder zum Sport geben oder sich mit Freundinnen treffen könnte. Ihre Nachbarin ist alleinlebend? Dann schenken Sie Zeit für ein Gespräch. Erzählen Sie Positives von sich, fragen Sie sie nach ihren schönsten Erlebnissen, so schieben sie dem Jammern einen Riegel vor. Überlegen Sie, was ihrer Schwester, ihrem Sohn, ihrem Freund Spaß macht und schenken Sie einen Gutschein für einen Ausflug, eine Ausstellung, ein gemeinsames Essen. Damit die Sache nicht im Sand verläuft, versehen Sie Ihren Gutschein mit einem festen Termin.

Erinnerungen wachhalten

Gemeinsame Erinnerungen halten Beziehungen zusammen. Wie wäre es, aus einem Teil der auf dem Handy gespeicherten Bilder ein Fotobuch zu machen? Wer mehr Zeit investieren möchte, erstellt ein Video – mit oder ohne Ton – und verschickt dieses digital. Über Familiengeschichten, Kindheitserinnerungen, Zeitgeschichtliches, die Sie aufschreiben oder aufnehmen, werden sich Enkel, Kinder und auch Geschwister freuen. Vielleicht regt es sie zu einem eigenen Betrag an.

Danke sagen

Warum nicht einen Brief schreiben? Ich meine einen echten Brief und keine Whatsappnachricht. Einen Brief, in dem Sie dem Empfänger  etwas Positives sagen: Danke für aktuelle Hilfe, Danke für langjährige Freundschaft, für emotionale Unterstützung in schwierigen Zeiten, für ein offenes Ohr. Oder aber auch ein Bekenntnis, was Sie am anderen so schätzen und warum Ihnen diese Freundschaft so wichtig ist. In der Flut nichtssagender Weihnachtspost wird Ihr Brief eine besondere Bedeutung haben und in Erinnerung bleiben.

Zu Ruhm verhelfen

In ihrem Freundes- oder Familienkreis gibt es jemand, der sich beruflich hervorgetan hat? Dann könnten Sie einen Artikel in Wikipedia erstellen und veröffentlichen. Da allerdings nicht jeder öffentlich hervortreten möchte, holen Sie bei der betreffenden Person das Einverständnis. Schreiben Sie fundiert, fair und wahrheitsgetreu.

Talente einsetzen

Wenn Sie eine Fähigkeit haben, die einem Freund oder Familienmitglied fehlt, dann können Sie daraus ein wundervolles Geschenk zaubern. Stricken Sie Socken oder erklären Sie sich mit einem Gutschein bereit, zum nächsten Geburtstagsfest einen Kuchen oder eine Buffetzutat beizusteuern. Auch ein selbstgemachtes Öl, Marmelade oder eingelegte Früchte finden bestimmt ihre Abnehmer. Wenn Sie ein Verkäufertalent sind und Ihnen der Handel auf dem Flohmarkt Spaß macht, dann übernehmen Sie es, ausrangierte Sachen für den Beschenkten zu verkaufen. Sie haben allgemeine PC-Kenntnisse oder kennen sich mit bestimmten Programmen aus? Wem das fehlt, der freut sich bestimmt über eine Einführung oder einen verlässlichen Partner bei Problemen.

 

Auch ein Geschenk:
Das Ruhestandscoaching – eine Einzelstunde oder das Programm

Foto: Unsplash Kira auf der Heide
Freunde gehören dazu

Freunde gehören dazu

Freunde zu haben ist wichtig. Mit Freunden können wir lachen, unsere Sorgen und Nöte teilen, die Freizeit verbringen und Pferde stehlen. Freunde geben uns Stabilität und das gute Gefühl, nicht allein zu sein im Leben. Wirkliche Freunde sind selten. Wir brauchen jedoch keinen großen Freundeskreis, einige wenige Lieblingsmenschen genügen. Gesellen sich dann noch ein paar gute Bekannte dazu, mit denen wir gerne ins Kino gehen oder ein Glas trinken, können wir uns glücklich schätzen.

Der Freundeskreis wird kleiner

Doch wer viel gearbeitet hatte, beruflich ständig unterwegs war oder Aufgaben in Beruf und Familie verbinden musste, verlor meist seine sozialen Kontakte. Irgendwann hören auch die besten Freunde auf, eine Einladung auszusprechen oder uns anzurufen, wenn wir nie Zeit haben. „Entweder Du bist gerade weg oder noch nicht wieder da.“ oder „Ich höre von Dir immer, dass gerade viel Arbeit anliegt und es demnächst besser wird. Doch das war bisher nie der Fall.“

Zwar finden sich im Adressverzeichnis auf dem Smartphone eine Fülle von Namen, doch Freunde sind dies in der Regel nicht. Höchstens ferne Bekannte. Manchmal weiß man nicht einmal mehr, wann und wo man diese Person kennengelernt und warum man ihre Nummer gespeichert hat. Um herauszufinden, wie es bei Ihnen bestellt ist, reicht es, darüber nachzudenken, wen Sie anrufen können, wenn Sie etwas zu feiern haben oder wenn es Ihnen schlecht geht. Oder wer Ihnen zur Seite springt, wenn Sie dringend Hilfe brauchen. Es lohnt sich, sich an alte Freunde wieder zu erinnern und zumindest den Versuch zu wagen, den Kontakt noch einmal aufzunehmen.

Was Freunde verbindet

Zur Freundschaft gehört ein Mindestmaß an Gemeinsamkeiten. Man teilt Ansichten, die Vorliebe für gutes Essen oder ein schönes Konzert, die Liebe zur Natur oder man geht gemeinsam zum Sport. Unterschiede dürfen und sollen sein, denn sonst wäre die Beziehung langweilig. Unterschiede in manchen Dingen liefern Gesprächsstoff. Sie sind eine Bereicherung und sollten nicht der Anlass sein, eine Freundschaft zu beenden.

Wenn die freundschaftliche Beziehung von gegenseitiger Sympathie geprägt ist und beide das Gleiche wollen, wird sie von Dauer sein. Das Gleiche meint, die Freunde sind freiwillig zusammen und befinden sich möglichst auf einer Ebene, was den sozialen Hintergrund, das Bildungsniveau und die finanziellen Möglichkeiten angeht. Natürlich gibt es Ausnahmen. Wirkliche Freunde begegnen sich auf Augenhöhe, es gibt keine Abhängigkeiten zwischen ihnen. Sie erzählen von sich, können aber genauso gut zuhören, weil sie daran interessiert sind, was den Freund/die Freundin beschäftigt.

Auf Ausgewogenheit kommt es an

Wenn einer der beiden Partner mehr aus der Beziehung herausholen will als der andere, wenn Geben und Nehmen nicht im Ausgleich steht, wird es mit der Zeit Frust und Konflikte geben. Ohne dass jeder seine Wünsche und Bedürfnisse äußern, geht es nicht, denn der andere kann sie nicht erraten. Und jeder ist frei in der Entscheidung, ob er diesen Wünschen entsprechen kann und will. Echte Freunde nehmen es nicht krumm, wenn einmal ein Nein kommt. Wenn Sie nach Ihrer Meinung gefragt werden oder Kritik anbringen wollen, suchen Sie Worte, die nicht verletzen. Ein wahrer Freund wird Ihnen aber nie „Honig ums Maul schmieren“.

Zwei wichtige Pfeiler einer guten Freundschaft sind Zuverlässigkeit und Loyalität. Stehen Sie zu Ihren Versprechen und Absprachen und sagen Sie nichts zu, was Sie nicht einhalten können. Wenn Ihnen sehr intime Dinge und Geheimnisse unter dem Siegel der Verschwiegenheit anvertraut werden, zeigen Sie sich dieses Vertrauens würdig und behalten Sie die Informationen wirklich für sich. Eine Freundschaft ist schnell zerstört, wenn Sie hinter dem Rücken des anderen schlecht über ihn sprechen oder gar sich lustig machen über ihn.

Lob und Anerkennung sind die beste Nahrung für eine Freundschaft. Jeder hört gerne ein Kompliment und freut sich, wenn es ausgesprochen wird. Was gefällt Ihnen am anderen? Warum sind Sie gerne zusammen? Denken Sie es nicht nur, sondern sprechen Sie es hin und wieder auch aus.

Neue wirkliche Freunde zu finden ist, vor allem im späten Erwachsenenleben, nicht leicht. Wir sind vorsichtiger geworden, weniger offen und haben feste Vorstellungen von dem, was wir wollen, was wir brauchen und was wir überhaupt nicht tolerieren. Fangen Sie deshalb am besten damit an, frühere freundschaftliche Beziehungen wiederzubeleben.

Auszug aus meinem Buch: Aufbruch zu neuen Ufern -Gut vorbereitet in den Ruhestand

Foto:Pixabay

Loyalität hat viele Gesichter

Ob in Freundschaften, intimer Beziehung oder im beruflichen Kontakt: Jeder wünscht sich Partner, die loyal sind, also vorbehaltlos zu einem halten und auf deren Unterstützung man rechnen kann. Ob das so ist, entscheiden nicht Worte und Versprechen, sondern das sichtbare Verhalten in Situationen des Alltags.  

Wer loyal ist…

  • Stellt den anderen nicht bloß und macht ihn nicht  lächerlich

Die Party ist in vollem Gange und Bettina in ihrem Element. Sie ist umringt von einer Gruppe Freundinnen und erzählt eine lustige Geschichte nach der anderen. „Stellt Euch vor“, sagt sie, „was Frank neulich gemacht hat! Er hat doch tatsächlich…“ Und dann zieht sie vom Leder. Alle schütteln sich vor Lachen und Frank steht schweigend dabei. Er presst die Lippen aufeinander.

  • Tut nichts hinter dem Rücken des anderen

Maike verabredet sich auf einen Kaffee mit dem Mann, der sie in der Bahn so nett angelächelt hat. Da ist doch nichts dabei, denkt sie. Oder? Spätestens, wenn sich ihre innere Stimme meldet und mahnt, sie könnte dabei gesehen werden, beginnt sie, vor ihrem Partner Geheimnisse zu haben.

  • Behält anvertraute Geheimnisse für sich

Frank hat seinem Freund Stefan unter dem Siegel der Verschwiegenheit seine ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten anvertraut. Als im Kollegenkreis über das Thema Schulden gesprochen wird, macht Stefan zuerst nur Andeutungen. Doch auf Nachfrage brüstet er sich und plaudert detailliert aus, was  er von Franks Problemen weiß.

  • Lästert nicht über den anderen

Niemand kennt die Fehler und Schwächen besser als die Menschen, die schon länger miteinander zu tun haben. So ist es auch bei Markus, dem Vertriebsmitarbeiter. Er  lässt sich beim Kunden über die seiner Meinung nach chaotische Geschäfts- führung aus.

Genauso wie Tina, die mit Freundinnen stundenlang genüsslich die Unzulänglichkeiten ihrer Ehemänner durchhechelt.

  • Stellt sich vor den Partner

Carmens Mutter ist mit der Partnerwahl ihrer Tochter überhaupt nicht einverstanden. So wie Alex, der die beste Freundin seiner zukünftigen Frau unmöglich findet. Wer loyal ist, stellt sich vor den Angegriffenen und bläst nicht ins gleiche Hörnchen. Und zwar nicht nur im Gespräch unter vier Augen, sondern auch in der Öffentlichkeit. Er nimmt den anderen in Schutz und stellt die positiven Eigenschaften in den Vordergrund, die diesen Menschen liebenswert machen.

  • Stärkt ihm den Rücken in schweren Zeiten

Die Steuerprüfung hat einen Betrug aufgedeckt, es geht um eine große Summe und Sybille steht im Verdacht, etwas damit zu tun zu haben. Die aber weist den Vorwurf weit von sich.  Patrick als loyaler Ehemann vertraut darauf, dass die Angegriffene die Wahrheit sagt und setzt alles daran, dies auch zu beweisen. Aber Achtung: Es gibt Grenzen für loyales Verhalten. Wenn offenbar wird, dass Sybille den Betrug doch zu verantworten hat, darf Patrick dies nicht decken. Dann sollte er Sybille ermutigen, sich dazu zu bekennen. Und sich selbst nicht mitschuldig machen.

  • Hält Vereinbarungen und Verabredungen ein

Susanne ist neu in der Abteilung und plant eine kleine spontane Einladung. Die Reaktionen ihrer Gäste: „Vielleicht…mal sehen…ich sag dir noch Bescheid“. Was für sie als Gastgeberin gleichbedeutend ist mit: „Ich warte mal ab, ob sich noch was anderes auftut, was mich mehr interessiert.
Ein Kollege sagt gleich ab. Er hat Kopfschmerzen und wolle lieber zu Hause bleiben.  Später erfährt sie zufällig, dass er mit ein paar Kumpels einen feuchtfröhlichen Abend beim Bowling verbrachte.
Zwei weitere rufen kurz vor acht Uhr am Abend an, der eine, um mitzuteilen, dass er nun doch nicht kommen kann, der andere, dass er sich leider um eine Stunde verspäten wird.
Susannes Häppchen vertrocknen auf der dekorativen Platte, eine Stimmung mit den übrigen will nicht recht aufkommen.

  • Kritisiert  unter vier Augen

Friseurin Patti beobachtet, wie ihre Kollegin Gabi die Wickel für die Dauerwelle falsch eindreht. Schnell greift sie ein und putzt Gabi in Anwesenheit der Kundin runter. Patti will Eindruck schinden, sie ist die Frau mit Ahnung und Fachkompetenz. Das mag ihr zwar gelingen,  aber menschlich degradiert sie mit ihrem Verhalten eher sich selbst und nicht ihre Kollegin.

Natürlich ist es wichtig, andere auf ihre Fehler hinzuweisen, doch sollte  dies nie vor den Augen und Ohren Dritter  sein. Wer Fehler macht, braucht die loyale Unterstützung, den konstruktiven Hinweis seiner Umwelt. Nur daraus erwächst neues Wissen und  loyales Verhalten, das im passenden Moment auch dem Kritiker zugute kommt.

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Runder Geburtstag – feiern oder nicht?

Runder Geburtstag – feiern oder nicht?

Warum sollte ich diesen Tag feiern? Dass ich schon so alt bin? Das ist wirklich kein Grund. Am liebsten würde ich wegfahren und diesen Anlass übergehen. So oder ähnlich höre ich es im Bekanntenkreis, wenn wieder ein runder Geburtstag ansteht. Dann werden alle Hürden aufgeführt, warum man lieber auf eine Feier verzichten möchte.

Es macht zu viel Arbeit
Das war auch mein erster Gedanke, als es darum ging, meinen letzten runden Geburtstag auszurichten. Zum Glück bekam ich den Tipp, dass ein Metzger am Ort nicht nur den großen Grill verleiht, sondern auch den Grillmeister dazu. Er stand mit weißem Gewand und Kochmütze im Garten, machte echt was her und die Kosten hielten sich im Rahmen. Wer das nicht möchte, kann die Gäste bitten, etwas zum Buffet beizusteuern. Oder Sie kochen gemeinsam. Dann fängt der Spaß schon viel früher an.

Die Wohnung ist zu klein
Raum ist in der kleinsten Hütte, so das Sprichwort. Und da ist was dran: Die gemütlichsten Feiern sind oft die, in der man stehend und sitzend in der Küche plaudert oder bei denen man dicht gedrängt auf improvisierten Sitzgelegenheiten Platz nimmt. Auch wenn dies eher unter jungen Leuten üblich ist: Wer sagt denn, dass dies nicht auch im fortgeschrittenen Alter möglich ist? Wenn Sie das nicht wollen, können Sie Ihre Freunde auch zu einer Party im Freien einladen.

Die Gästeliste ist zu lang, alle erwarten, dass sie eingeladen werden
Wer viele Freunde hat und sie gerne alle um sich versammeln möchte, stößt irgendwann an Grenzen. Da kann ein Tag der offenen Tür das Richtige sein. Die Freunde werden davon in Kenntnis gesetzt, von wann bis wann Sie sich über einen Besuch freuen. Sie machen Kaffee, stellen Getränke kalt, richten etwas Gebäck und freuen sich darauf, dass es klingelt. Der Vorteil in diesem Fall ist, dass Sie mehr Zeit haben für die Gespräche mit Einzelnen oder kleinen Gruppen.

Es ist zu teuer
Wer sagt denn, dass Sie ein mehrgängiges Menu auftischen müssen? Oder mit ausgesuchten Spezialitäten aufwarten? Die meisten von uns haben immer genug/zuviel zum Essen und sind auch zufrieden mit einer deftigen Kartoffelsuppe oder einem großen Topf Spaghetti. Die Hauptsache einer Feier sollte nicht das Glänzen mit der Kochkunst sein, sondern das Zusammensein mit Freunden. Eine andere Möglichkeit wäre, gemeinsam etwas zu unternehmen, eine Wanderung zum Beispiel. Auch wenn Sie eine kleine Überraschung für das gemeinsame Picknick vorbereiten, sind die Kosten überschaubar.

Ich habe nichts von der Feier, wenn ich ständig Gäste bedienen muss
Wie wäre es mit einem Buffet? Suchen Sie sich solche kleinen Leckereien aus, die Sie schon an den Tagen davor vorbereiten können. Und kündigen Sie grundsätzlich Selbstbedienung an. Oder Sie zeigen einem der Gäste, wo sich der Getränkevorrat befindet und bitten diese Person, sich um das Nachschenken zu kümmern.

Ich möchte keine Geschenke
Sie können Ihre Gäste bitten, für einen guten Zweck zu spenden. Ganz gleich, ob dies die Patenschaft für Kind oder ein Projekt in einem Dritte-Welt-Land ist. Auf der Feier stellen Sie dann das Projekt, vielleicht mit einigen Bildern, vor und deponieren eine kleine Spendenbox.

Machen Sie sich bewusst, was die wirklichen Gründe dafür sind, Ihrem (runden) Geburtstag aus dem Weg zu gehen. Dann finden Sie den richtigen Rahmen, den Sie an diesem Tag  Ihrem Alter und Ihrem Leben geben möchten.

Ein runder Geburtstag ist ein besonderer Meilenstein. Ein Tag, um sich auch an die vielen schönen Erfahrungen und Erlebnisse der vergangenen Jahre zu erinnern. Und ein Grund, sich daran zu freuen, dass Sie diesen Tag erleben dürfen und dass Sie Freunde haben, die mit Ihnen feiern wollen.