Fit bleiben im Ruhestand

Fit bleiben im Ruhestand

RuhestandFit bleiben im Ruhestand – dieses Ziel sollte nicht nur für den Körper gelten, sondern auch für den Geist. In langen Berufsjahren erwirbt man eine Menge Fachwissen und Erfahrung. Wissen, das in vielen Fällen mit dem Abschied aus dem Berufsleben ad acta gelegt wird. Doch Ihr Wissen ist etwas wert. Lassen Sie es nicht brach liegen! Andere Menschen können davon profitieren.  Es gilt nur, den richtigen Weg zu finden, um diesen Ihr Wissen zugänglich zu machen.

Im Übrigen tun Sie sich selbst einen Gefallen, wenn Sie Ihr Wissen wach halten und teilen. Sie werden sich besser fühlen, weil Sie merken, dass Sie mit dem Eintritt in den Ruhestand nicht zum alten Eisen. Diejenigen, die von Ihren Erfahrungen profitieren, werden Ihnen Wertschätzung entgegenbringen. Hier einige Wege, wie Sie Ihr Wissen weitergeben können.

Schreiben Sie
Als ich begann, mich damit auseinanderzusetzen, wie mein Leben als Freifrau* aussehen sollte, war mir klar, dass ich meine Expertise und meine Erfahrung als Trainerin und Coach nicht in Ordnern im Keller verstauen wollte. Das war die Geburtsstunde meiner beiden Blogs. Ich verfasste Artikel zu den verschiedensten Themen und fing wenig später an, Bücher zu schreiben. Inzwischen habe ich mir neues Wissen angeeignet, das ich brauche, um Online –Kurse zu entwickeln. Es macht Spaß, die Rückmeldungen meiner Leserinnen und Leser zu lesen und zu verstehen, dass ich mit allem, was ich herausbringe, Menschen bereichere und sie darin unterstützen kann, glücklicher zu leben und erfolgreicher zu sein. Hier ein Artikel dazu.

Inzwischen kann ich meine Website erstellen, habe einen eigenen You Tube Kanal, auf dem ich regelmäßig Videos veröffentliche, und eine Facebookseite.

Melden Sie sich beim Senior Experts Service
Diese Variante ist etwas für diejenigen, die gerne auf Reisen sind und denen es gefällt, neue Herausforderungen anzunehmen. Der Senior Experts Service sucht ständig Expertinnen und Experten aus allen Berufen, ob aus Handwerk und Technik, aus Handel und Vertrieb, Bildung und Ausbildung, Gesundheits- und Sozialwesen oder Verwaltung und Wissenschaft.  Sie können sich in der Datenbank des SES eintragen und angeben, in welchem Bereich Sie weiterhelfen können und wo in welchem Land Sie eingesetzt werden wollen. Gleichzeitig können Sie in der Datenbank nach Anfragen aus aller Welt suchen und sich daraufhin melden. Aktuell bearbeitet am dort mehr als 1.000 Anfragen aus aller Welt.

Geben Sie Kurse
Nicht nur berufliches Wissen, auch Ihr Hobby kann zum Inhalt eines Kurses werden. Fragen Sie nach bei Kammern, Vereinen, der Volkshochschule oder verwandten Einrichtungen und bieten Sie Ihr Thema an. Natürlich sollten Sie sich vorher schlau machen, wie ein Kurs aufgebaut werden muss, damit Teilnehmer auch wirklich etwas lernen. Nicht jedes Thema muss wie in der Schule referiert werden, vielleicht liegt es Ihnen mehr, andere zum Tun anzuregen. Das mildert auch das Lampenfieber. Fangen Sie an: Man wächst und lernt mit dem Tun. Wichtig ist der erste Schritt.

Helfen Sie ehrenamtlich
Ich war neulich zum ersten Mal im Reparaturcafé unserer Stadt. Mit großer Geduld und Erfahrung bringen dort Handwerker im Ruhestand manch kaputtes Teil, das sonst entsorgt werden müsste, wieder auf Vordermann, sehr zu Freude ihrer Besitzer. Erkundigen Sie sich doch einmal in Ihrer Stadt nach einer solchen Einrichtung. Es gibt keine? Warum nicht mit zwei oder drei Freunden ein Reparaturcafé gründen? Die Zeit ist reif dafür. Immer mehr Menschen erkennen, wie wichtig es ist, ressourcenschonend zu handeln und zu konsumieren. Die Stadtverwaltung oder auch der BUND sind sicher behilflich, wenn es darum geht, Räume zu finden und Werbung zu machen.

Werden Sie selbständig
Sie sind angestellt und müssen zu einem festgelegten Datum in den Ruhestand? Sie haben aber noch gar keine Lust aufzuhören? Dann ist die Existenzgründung das Richtige für Sie. Lassen Sie sich aber vorher beraten, wie Sie vorgehen sollten, was auf Sie zukommt, mit welchem Ergebnis Sie rechnen können und überlegen Sie, wie Ihr Leben als Selbständiger aussieht. Meine Fragen sollen Sie nicht erschrecken, sondern Ihnen helfen, realistisch zu planen und vorzugehen. Ich habe mich mit 50 selbständig gemacht und es keinen Tag bereut. Hier noch ein Artikel zur Existenzgründung.

Für diejenigen, die mit dem Gedanken an die Selbständigkeit spielen, habe ich noch ein Angebot:

Ein 1:1 Coaching, um den Ruhestand vorzubereiten. Online oder im direkten Kontakt.
Wir führen ein unverbindliches Telefongespräch und schauen,
ob wir zueinander passen.

 

*ein österreichischer Ausdruck für eine Frau im Ruhestand

Der Ruhestand naht? Berufliches Wissen weitergeben

Der Ruhestand naht? Berufliches Wissen weitergeben

ruhestand wissen weitergebenDer Ruhestand naht? Das eigene Wissen, die Erfahrung wollte an Kollegen oder den Nachfolger weitergegeben werden.

Berthold F. hat die Altersgrenze erreicht wird, er wird zum Jahresende in den Ruhestand gehen.  Natürlich freut er sich auf diesen neuen Lebensabschnitt, doch empfindet er auch Verantwortung dem mittelständischen Unternehmen gegenüber, für das er lange Jahre tätig war. Er ist Experte auf seinem Gebiet, hat in seiner berufstätigen Zeit viel an Wissen und Erfahrung gesammelt, das er nun jüngeren Kollegen und vor allem seinem Nachfolger zur Verfügung stellen will.

Vorarbeit

Berthold F. weiß, dass selten ausreichend Zeit bleibt, einen Nachfolger einzuarbeiten. Auch gibt es noch keine speziellen firmeninternen Plattformen für solche Zwecke,  deshalb will er schriftliche Notizen anfertigen. Und natürlich alle Unterlagen ordnen und die Akten auf den neuesten Stand bringen.

Fragen

Bereits zwei Jahre vor dem Tag seiner Verabschiedung beginnt er damit zu sammeln, welche Themen für eine  Weitergabe wichtig sind:

  • Wie ist die Historie einer Kundenbeziehung?
  • Welche Kontakte bestehen zu Lieferanten?
  • Wie kam es zu einzelnen Entscheidungen?
  • Welche Informationsquellen stehen zur Verfügung?
  • Welche Vorgehensweisen haben sich bewährt?
  • Warum ist ein Projekt gescheitert?
  • Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen?
  • Gibt es Checklisten für sich wiederholende Abläufe oder sollten sie erstellt werden?

Im Laufe der Zeit merkt er, dass viele Dinge, die er für selbstverständlich gehalten hatte, zu seinem persönlichen Erfahrungsschatz  gehören und deshalb in die Notizen miteinfließen müssen.  Doch es ist schwer, neben der regulären Arbeit Zeit dafür zu finden.

Gespräche

Er spricht deshalb mit seinem Vorgesetzten, überzeugt ihn von der Wichtigkeit seines Vorhabens und handelt aus, die erste Zeit seines Ruhestands bezahlt noch dafür nutzen zu können. Auch ist er bereit, bei Bedarf stundenweise in die Firma zurückzukehren, um im Team jüngeren Kollegen seine Erfahrungen weiterzugeben.

Diese Absprache ist für das Unternehmen von unschätzbarem Wert. Das Know-How bleibt erhalten, sie spart darüber hinaus Kosten und Zeit, die Übergabe kann effizient erfolgen.

Für Berthold F. bedeutet sie die verdiente Wertschätzung seiner jahrelangen Arbeit im Unternehmen und vermittelt ihm gleichzeitig das befriedigende Gefühl, nach seinem Weggang ein „geordnetes Haus“ zu hinterlassen.

Ein weiterer interessanter Artikel Wer bin ich, wenn ich nicht mehr arbeite?

Paarzeit und Alleingang

Paarzeit und Alleingang

Paarzeit und Alleingang – ist das Geheimnis einer guten Beziehung.

Paarzeit - Alleingang

Als Karin ihren zukünftigen Ehemann Klaus kennenlernte, waren beide ein Herz und eine Seele. Jede freie Minute wollten sie miteinander verbringen. Und so begleitete Karin ihren Klaus zum Fußballplatz und Klaus zog freiwillig jeden Samstagabend mit Karin los zum Tanzen. Doch irgendwann, ganz allmählich, wurden die gemeinsamen Unternehmungen weniger. Bis schließlich jeder seinen Hobbys alleine frönte. „Ich bin drei Abende in der Woche weg und du auch, wo bleibt denn da die Gemeinsamkeit?“ beklagte sich Karin eines Tages.

Beziehungszeit ändert sich

Spätestens wenn ein Paar Eltern wird, bleibt weniger Zeit für gemeinsame Unternehmungen. Wenn es gut läuft, wird das Kind abwechselnd betreut  und einer verschafft dem anderen den Freiraum für den geliebten Sport oder das Glas Bier unter Freunden. Auch die Konzentration auf die Karriere lässt die zur Verfügung stehende Zeit schmelzen. Überstunden schmälern die Stunden zu Hause, berufliche Termine erhalten höchste Priorität, Privates wird mit leichter Hand verschoben. So ist die Gefahr ist groß, dass man sich aus den Augen verliert. Und schließlich weiß man nicht mehr, was den Partner/die Partnerin interessiert und beschäftigt. Mit einem festen regelmäßigen gemeinsamen Abend, einem kinderlosen Wochenende oder einem Kurzurlaub lässt sich dieser Entwicklung vorbeugen.

Neue Ziele nach der Elternzeit

Eine neue Phase bricht an, wenn die Kinder flügge geworden sind und das elterliche Nest verlassen. Jetzt ist es an der Zeit, sich als Paar zusammenzusetzen und gemeinsam herauszufinden, worauf sich die Aufmerksamkeit in Zukunft richten soll. Es braucht ein neues Projekt, ein neues Ziel. Hierin liegt die Chance, der Partnerschaft wieder Schwung zu verleihen.

Und spätestens beim Eintritt in den Ruhestand müssen  die Weichen noch einmal neu gestellt werden. Es ist weder gut, immer zusammen zu kleben wie die Kletten noch ständig eigene Wege zu gehen.  Für eine stabile und glückliche Beziehung ist beides nötig: Zeit des gemeinsamen Erlebens und Zeit für sich selbst.

Eines aber sollte besonders in der Lebensphase 50plus bedacht werden: Es ist nicht gut und sinnvoll, sich nur für weite Reisen, körperliche anstrengende Betätigungen oder  kostspielige Unternehmungen zu begeistern. Es braucht für die späteren Jahre auch Hobbys, die auch dann noch ausgeübt werden können, wenn gesundheitliche Beeinträchtigungen und knappere finanzielle Mittel einschränken.

Gemeinsamkeit beflügelt

Die Paare, die ein gemeinsames Hobby pflegen oder die sich zusammen für eine Sache engagieren, genießen die Zweisamkeit anders als wenn sie passiv das Fernsehprogramm konsumieren.  Das gemeinsame Erleben beflügelt die Beziehung, die Freude an Gespräch und  Austausch verbindet. Man lernt sich von einer neuen Seite kennen, vor allem dann, wenn noch andere Menschen, wie in einem Club oder Verein,  mit von der Partie sind.

Auch der Alleingang hat seine Vorzüge

Neuen Gesprächsstoff und damit besondere Anregungen für die Beziehung bringt derjenige nach Hause, der im Alleingang etwas unternimmt. Er/sie kann eigene Vorlieben und Interessen pflegen und muss sich nicht auf das beschränken, was auch den Partner interessiert. Denn wer darauf verzichtet, die eigenen Potenziale zu entwickeln und persönliche Hobbys zu pflegen, wird auf Dauer unzufrieden.

Auch ist es wenig förderlich, den Freundeskreis allein darauf auszurichten, ob beide Partner sich dort wohlfühlen, noch sich zu einem Zusammensein zu zwingen, wenn das nicht der Fall ist. Dies verdirbt nicht nur dem Partner die Laune, es ist auch schade um die eigene Zeit, wenn man sie mit Menschen verbringt, die einem wenig geben.

Wie Sie zu Absprachen finden

Setzen Sie sich hin, jeder für sich, und notieren Sie

  • Welche Hobbys möchte ich in Zukunft pflegen und für welche neuen Themen interessiere ich mich?
  • Was davon möchte ich gerne alleine/ was mit dem Partner/ der Partnerin  unternehmen?
  • Welche neuen gemeinsamen Themen fallen mir ein?
  • Wieviel Freiraum wünsche ich mir und wieviel gestehe ich meinem  Partner zu?

Anschließend sprechen Sie über Ihre Wünsche und Bedürfnisse,  vergleichen Ihre Listen und treffen so Vereinbarungen, die für beide stimmig sind.

Und: Solche Absprachen sind nicht in Stein gemeißelt; sie können immer wieder neu ausgehandelt werden, wenn deutlich wird, dass sie nicht mehr passen.

 

Ein Gedicht zum Abschluss

Von der Ehe

 

Ihr wurdet zusammen geboren,
und ihr werdet auf immer zusammen sein.
Ihr werdet zusammen sein,
wenn die weißen Flügel des Todes eure Tage scheiden.
Ja, ihr werdet selbst im stummen Gedenken Gottes zusammen sein.
Aber lasst Raum zwischen euch.
Und lasst die Winde des Himmels zwischen euch tanzen.
Liebt einander, aber macht die Liebe nicht zur Fessel:
Lasst sie eher ein wogendes Meer zwischen den Ufern eurer Seelen sein.
Füllt einander den Becher, aber trinkt nicht aus einem Becher.
Gebt einander von eurem Brot, aber esst nicht vom selben Laib.
Singt und tanzt zusammen und seid fröhlich, aber lasst jeden von euch allein sein,
So wie die Saiten einer Laute allein sind und doch von derselben Musik erzittern.
Gebt eure Herzen, aber nicht in des anderen Obhut.
Denn nur die Hand des Lebens kann eure Herzen umfassen.
Und steht zusammen, doch nicht zu nah:
Denn die Säulen des Tempels stehen für sich,
Und die Eiche und die Zypresse wachsen nicht im Schatten der anderen.

Khalil Gibran

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Foto Pixabay ArtTower

Khalil Gibran

Leben 50plus – Geschenkte Lebenszeit

Leben 50plus – Geschenkte Lebenszeit

Geschenkte LebenszeitGeschenkte Lebenszeit: Die heute Fünfzigjährigen stehen voll im Leben Daraus sollten sie etwas machen. Möglichkeiten gibt es genug.

Eine Frau, die heute ihren fünfzigsten Geburtstag feiert, hat statistisch gesehen gute Chancen, 81 Jahre alt zu werden. Die Lebenserwartung von Männern liegt, eher selbst gemacht als genetisch bedingt, immerhin bei 76 Jahren.  Fünfundzwanzig Jahre und mehr geschenkte Lebenszeit! Zeit, die genutzt werden will, Zeit, die wir nicht einfach so verstreichen lassen sollten.

Für positives Altern gibt es in unserer Gesellschaft noch kaum Vorbilder. In den Medien wird das Bild von den Alten gezeichnet, die sich mit dem Ruhestand aus dem gesellschaftlichen Leben zurückziehen und ihre letzten Jahre dement im Pflegeheim zubringen. Doch ein Blick in die Statistik genügt, um festzustellen, dass dieses Schicksal nur einen kleinen Prozentsatz ereilen wird.

 

Es ist noch so viel möglich

 

Die heute Fünfzigjährigen stehen im Leben: Sie gründen Unternehmen und neue Familien, sie unternehmen weite Reisen und entdecken nach Jahren der Sorge für andere ihre persönliche Unabhängigkeit.

Trotz aller Aktivität aber oder gerade deshalb bringt dieser Lebensabschnitt auch eine Sinnkrise mit sich. Das Leben, wie es bisher war, wird und kann so nicht weitergehen. Fragen drängen sich auf: ‚War das alles? und: ‚Was kommt noch?’

Unsere kulturelle Tradition aber ist in dieser Hinsicht keine Hilfe, wir müssen selbst nach Antworten suchen und experimentieren. Orientierung und Anregung erhalten wir noch ehesten noch von der Religion, der Psychologie, der Philosophie oder der Poesie. Carl Gustav Jung hat treffend beschrieben, welche Arbeit uns jetzt erwartet: ‚Wir können den Nachmittag des Lebens nicht nach demselben Programm leben wie den Morgen, denn was am Morgen viel ist, wird am Abend wenig sein und was am Morgen wahr ist, wird am Abend unwahr sein.’

50plus – der vor uns liegende Lebensabschnitt hat seine eigenen Freuden, Aufgaben und Hindernisse und eine andere Prioritätenskala. Das bedeutet, dass wir vertraute Verhaltensmuster ablegen und alte Rollen verlassen sollten, um  uns klar zu werden, was uns für die Zukunft am wichtigsten sein wird. Mutig sollten wir lernen, nach unseren eigenen Werten zu leben und uns nicht lediglich den Erwartungen unserer Umwelt und der Gesellschaft anzupassen.

Und eine Erkenntnis drängt sich in den Vordergrund: ich muss die Dinge, die mir wichtig sind, endlich angehen, denn die Zeit drängt. Ich weiß nicht, wie viel mir noch bleibt. Es auf die lange Bank zu schieben, ist nicht die Lösung.

 

 

Altern ist eine Sache –positives Altern eine andere.