Ein Leben in Fülle

Die meisten Menschen wünschen sich ein Leben in Fülle und verwechseln dabei oft die Anhäufung materieller Güter mit dem Sammeln schöner Momente. Kennen Sie das Kinderbuch von Frederik? Die kleine Maus sammelte die Farben des Sommers und die Sonnenstrahlen, um in dunklen Wintermonaten den anderen Mäusen davon erzählen und ihnen so das Herz erwärmen zu können. Und genau darum geht es. Der Reichtum des Lebens, die Fülle, ist nicht, was Sie sich leisten können und was Sie anschaffen.  Die Fülle  sind die glücklichen Augenblicke, sie machen das Leben reich.

Hand aufs Herz: Erinnern Sie sich noch an Ihre letzte Anschaffung? Sie glaubten, ohne sie nicht leben zu können, suchten die Geschäfte ab und wurden schließlich fündig. Doch wie lange hielt die Freude an? Folgten nicht automatisch neue Wünsche? Zum neuen Esstisch passen die Vorhänge nicht mehr und auch das Geschirr ist mehr modern. Ganz zu schweigen davon, dass uns suggeriert wird, es wäre nötig, ständig  neue Versionen von Dingen und Programmen zu kaufen, nur weil sie auf den Markt kommen.

Es wird Zeit sich von Dingen zu trennen, die im Überfluss vorhanden sind und die in Schränken, Regalen, in Kellern oder Garagen lagern.

Ausgangsfragen

Gehen Sie durch Ihre Wohnung, Zimmer für Zimmer,  öffnen Sie Schränke und Schubladen und machen Sie eine ehrliche Bestandsaufnahme.

  • Von was haben Sie zu viel?
    Brauchen Sie wirklich 10 Handtaschen? Was fangen Sie mit diesem großen Stapel an Handtüchern an, jetzt, wo die Familie kleiner geworden ist? Was ist mit dem Sortiment an Schraubendrehern? Sind sie wirklich alle funktionstüchtig?
  • Was passt nicht mehr in Ihr aktuelles Leben?
    Mit den Jahren sind Sie umweltbewusst geworden, was sich auch bei Wasch- mit Putzmitteln zeigt. Doch warum heben Sie die angefangenen Packungen von früher auf, obwohl Sie wissen, dass Sie sich nicht mehr verwenden werden?
  • Was schenkt Ihnen bei der Betrachtung keine Energie?
    Es gab sicher einen guten Grund, das Fitnessgerät anzuschaffen und eine Weile haben Sie auch trainiert. Aber wie lange steht es jetzt schon hinter der Schlafzimmertür? Jedes Mal, wenn Ihr Blick darauf fällt, meldet sich Ihr schlechtes Gewissen.

Ausräumen

Nachdem Sie nun wissen, wovon Sie sich trennen wollen, stellt sich die Frage „Wohin damit?“

  • Verschenken
    Mit manchem, wofür Sie keine Verwendung mehr haben, können Sie anderen eine Freude machen. Nutzen Sie Verschenkbörsen im Internet, Sozialkaufhäuser in Ihrer Stadt oder stellen Sie nicht mehr Benötigtes vor dem Haus ab, versehen mit einem Schild „Zu verschenken“. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich auf diesem Weg schnell neue Besitzer finden, ob für Bücher, Gartenstühle oder Büromaterial.
  • Verkaufen
    Vielleicht messen Sie Ihren „Schätzen“ noch einen materiellen Wert zu und möchten sie deshalb lieber verkaufen statt zu verschenken. Dann sind Flohmärkte und Verkaufsplattformen das Richtige.
  • Entsorgen
    Auch wenn es Ihnen in der Seele wehtut, weil Sie einmal Geld investiert haben, sollten Sie Ballast entsorgen, wenn er sich nicht zu Geld machen lässt. Genießen Sie das befreiende Gefühl, Platz zu schaffen für das, was in Ihrem Leben wichtig ist und nicht Zeit geben zu müssen für die Pflege von Zeug oder gar Geld für dessen Lagerplatz.

Damit Sie dagegen gefeit sind, leere Schublade und Schränke gleich wieder mit Neuanschaffungen zu füllen, möchte ich Ihnen einige Fragen für Ihren nächsten Einkaufsbummel an die Hand geben:

Einkaufen

  • Brauche ich es wirklich?
  • Habe ich nicht schon etwas Ähnliches?
  • Wie lange wird es halten?
  • Wie lange wird es mir Freude bereiten?
  • Wie hoch ist der Pflegeaufwand?

 

Schenken Sie Zeit – Es wird Ihnen gut tun

Endlich reisen, lesen, alte Hobbys reaktivieren, einmal nichts tun, diese Wünsche stehen für viele, die in den Ruhestand eintreten, ganz oben auf der Liste. Und das ist nur allzu verständlich, denn wer ein Leben lang den Anforderungen des Berufslebens entsprechen musste, sollte sich eigene Zeit gönnen und sie genießen.

Doch ist Ihnen auch bewusst, dass Zeit, die Sie anderen schenken, das Ihr eigenes Wohlbefinden steigert? Wenn Sie hilfsbereit sind, Ihre Mitmenschen unterstützen, werden Sie mit guter Stimmung und stabiler psychischer Gesundheit belohnt. Dabei kommt es nicht darauf an, wie viele Stunden Sie uneigennützig für andere da sind, auch Kleinigkeiten tun diese positive Wirkung. Vielleicht hat das damit zu tun, weil wir dann sehen, was im Gegensatz zu anderen wir haben und für was wir dankbar sein können in unserem Leben. Und weil wir spüren, dazuzugehören, gebraucht zu werden, für jemanden wichtig zu sein.

Erwarten Sie keine Gegenleistung von Ihrem Gegenüber. Seien Sie wirklich selbstlos in Ihrem Engagement. Jeder, der etwas Positives in die Welt trägt, hilft mit, das Miteinander im kleinen und großen Rahmen zu verbessern.

Welcher Bereich passt zu mir?
Vermutlich werden Sie im Zusammenhang mit dem Ehrenamt am ehesten an den sozialen Bereich denken. Hier sind viele aktiv und es werden immer helfende Hände gebraucht. Einige Beispiele:

  • Nachbarschaftshilfe
  • Betreuung von Kindern oder alten Menschen
  • Mitarbeit bei der Tafel
  • Besuchsdienst im Krankenhaus
  • Bahnhofsmission
  • Obdachlosenhilfe
  • Kleiderkammer
  • Flüchtlingshilfe
  • Hospiz
  • Frauenhaus
  • Leihoma, Leihopa

Darüber hinaus gibt es zahlreiche andere Einrichtungen und Organisationen, die froh sind, wenn sie Unterstützung von Freiwilligen bekommen:

  • Naturschutz
  • Stadtführungen
  • Bibliotheken , Museen, Gedenkstätten
  • Umweltschutz
  • Parteien
  • Seniorenräte
  • Sportvereine
  • Tierheim

Mit welchen Menschen möchte ich zu tun haben?
Die Entscheidung, wo Sie sich engagieren, hängt eng mit der Frage zusammen, mit welchen Menschen Sie am liebsten zusammen sind. Können Sie gut mit Kindern und jungen Leuten? Liegt Ihnen das Schicksal alter und kranker Menschen am Herzen? Schlägt Ihr Herz für Tiere und Pflanzen? Oder setzen Sie sich für bestimmte Ziele ein, die Sie gut mit einem Ehrenamt verbinden können?

Wo finde ich Informationen?
Eine erste Anlaufstelle sind örtliche und regionale Einrichtungen wie

  • Stadtverwaltungen
  • Seniorenräte
  • Kirchen
  • Sozialverbände wie Caritas, VdK, Rotes Kreuz
  • Parteien

Einen guten Überblick geben Ihnen folgende Datenbanken, auf denen Sie auch gezielt suchen können:

Wen Sie sich kein offizielles Ehrenamt zulegen möchten, sollten Sie mit offenen Augen unterwegs sein.  Im eigenen Umfeld finden Sie sicher eine geeignete Betätigung. Und wenn es die halbe Stunde ist, die Sie jemandem schenken, der einen Zuhörer braucht. Oder forsten Sie das Internet durch. In manchen Städten haben sich Gruppen zusammengeschlossen, deren Ziel es ist, Hilfe zu bieten, wo es nötig ist. Auch auf Facebook finden Sie Gemeinschaften nach dem Motto „Suche jemanden, der meine Hecke schneidet, kann Kuchen backen oder beim PC helfen.“

Wie bleibe ich in Balance?
Helfen wollen, anderen Zeit schenken, darf nicht die eigenen Interessen und Wünsche beschneiden. Überlegen Sie gut, wieviel Zeit sie gerne investieren wollen, an welchen Tagen, in welchem Rhythmus. Bei der einen Tätigkeit sind Sie frei in der Gestaltung, manche Aufgaben bringen eine regelmäßige Verpflichtung mit sich. Es liegt an Ihnen, den Rahmen zu bestimmen. Seien Sie klar zu Beginn, setzen Sie Grenzen. Es hilft niemanden, wenn Sie sich überfordern. Nur was Sie freiwillig tun und geben, kann den oben genannten positiven Effekt haben.

Ein Zitat zum Schluss

Über die positive Wirkung des Ehrenamts schreibt Albert Schweitzer:

„Schafft euch ein Nebenamt, ein unscheinbares, vielleicht geheimes Nebenamt. Tut die Augen auf und suchet, wo ein Mensch oder ein Menschen gewidmetes Werk ein bisschen Zeit, ein bisschen Freundlichkeit, ein bisschen Teilnahme, ein bisschen Gesellschaft, ein bisschen Arbeit eines Menschen braucht. Vielleicht ist es ein Einsamer, oder ein Verbitterter, oder ein Kranker, oder ein Ungeschickter, dem du etwas sein kannst. Vielleicht ist es ein Greis oder ein Kind. Oder ein gutes Werk braucht Freiwillige, die einen freien Abend opfern oder Gänge tun können. Wer kann die Verwendungen alle aufzählen, die das kostbare Betriebskapital, Mensch genannt, haben kann! An ihm fehlt es an allen Ecken und Enden! Darum suche, ob sich nicht eine Anlage für dein Menschentum findet. Lass dich nicht abschrecken, wenn du warten oder experimentieren musst. Auch auf Enttäuschungen sei gefasst. Aber lass dir ein Nebenamt, indem du dich als Mensch an Menschen ausgibst, nicht entgehen. Es ist dir eines bestimmt, wenn du nur richtig willst.“

 

Entdecken Sie das Tanzen (wieder)

Entdecken Sie das Tanzen (wieder)

couple-1299682_1280 Die Band spielt mitreißende Takte. Die Zuhörer lauschen. Und bald darauf setzt Bewegung ein. Einige der Anwesenden wippen leicht mit dem Fuß den Takt, andere beginnen mit den Hüften zu schwingen und ganz Mutige versuchen, ihren Partner zu einem kleinen Tänzchen zu bewegen.  Musik lässt niemanden unberührt. Doch Hand aufs Herz: Wann haben Sie zum letzten Mal getanzt? Auf der Hochzeit eines Ihres Kinder? Oder auf der eigenen? Es lohnt sich, das Tanzen auch jenseits der 50 wieder zu entdecken.

Tanzen vermag vieles
Tanzen tut Leib und Seele gut. Die Bewegung nach der Musik steigert die Lebensfreude und verschafft gute Laune. Es hilft Stress abzubauen und schenkt neue Energie. Wer tanzt, verbessert die Koordinationsfähigkeit und stärkt die Merkfähigkeit. Große Studien haben gezeigt, dass Tanzen sogar der Entwicklung von Demenz vorbeugen kann. Die Erfahrung, Tanzschritte lernen zu können und sich dann immer leichter und besser auf dem Parkett zu bewegen, ist ein enormer Schub für das Selbstwertgefühl.

Für langjährige Paare ist das Tanzen eine Gelegenheit, etwas wieder Gemeinsames zu unternehmen und an glückliche Zeiten als Jungverliebte anzuknüpfen.

Es gibt viele Variationen
Welche Tanzrichtung Sie wählen, hängt vom Ihrem  Musikgeschmack, Ihrer Vorliebe für bestimmte Bewegungen und auch von der Frage ab, ob Ihnen ein Tanzpartner zur Seite steht oder nicht. Sie lieben die klassischen Gesellschaftstänze? Dann sollten Sie sich bei einem der Einsteiger- oder Wiederholerkurs für Standard-Latein anmelden, die alle Tanzschulen im Programm haben. Ihnen ist es zu viel, gleiche mehrere verschiedene Tänze in einem Kurs zu lernen? Dann ist ein mehrteiliger Kurs in Discofox das Richtige für Sie. Mit dieser Grundlage machen Sie bei Tanzfesten schon eine gute Figur. Oder Sie entscheiden sich für Salsa oder Tango und finden mit diesen Kenntnissen eine Tanzszene, die viele Events anbietet.

Wenn Sie keinen Partner haben, vermitteln Ihnen die meisten Tanzstudios einen Herrn/ eine Dame. Über das Üben im Unterricht hinaus gewinnen Sie  vielleicht jemanden, mit  Sie auch nach Abschluss des Kurses  weiterhin das Tanzbein schwingen können. Ob bei öffentlichen Veranstaltungen oder bei den Tanzabenden, die die Tanzschulen für einen kleinen Beitrag regelmäßig anbieten.

Wenn Ihnen der Sinn nicht nach Paartänzen steht, dann sollten Sie sich bei den Angeboten zu Line Dance, Kreistänzen oder Bauchtanz umsehen. Oder gleich die sportlichere Variante wählen und Hip-Hop oder Jazztanz buchen.

Und wenn das alles nicht geht oder Ihnen nicht gefällt? Dann legen Sie im heimischen Wohnzimmer eine flotte Musik auf und bewegen sich nach Herzenslust dazu. Breiten Sie Ihre Arme aus, drehen sich im Kreis, probieren Sie Schritte aus, die Ihnen in den Kopf kommen. Nichts muss, alles kann. Und niemand schaut zu.

Wo kann ich ein Angebot finden?
Neben traditionellen Tanzschulen bieten auch Einrichtungen der Erwachsenenbildung wie Volkshochschulen, Tanzclubs oder eigens eingerichtete Tanzzirkel Kurse an. Suchen Sie im Internet nach Angeboten in Ihrer Stadt, fragen Sie im Bekanntenkreis herum. Wenn Sie nichts finden, dann  regen Sie in der Tanzschule Ihrer Wahl an, einen entsprechenden Kurs einzurichten. Das klappt auf jeden Fall, wenn Sie mit einigen befreundeten Paaren kommen oder aber Einzelunterricht haben möchten.

Und wenn gar nichts geht, weil Sie zu weit draußen wohnen oder nicht von zu Hause wegkönnen, rollen Sie den Teppich zur Seite, schauen Sie sich ein Tanzvideo auf Youtube an und tanzen die Schritte nach. Sie finden dort die Grundschritte und Variationen  zum Nachtanzen wunderbar erklärt.

Jetzt kommt’s darauf an: entscheiden, ausprobieren, machen
Sie sehen: Es gibt keine Ausrede. Klären Sie Ihre Vorlieben, prüfen Sie vorhandene Möglichkeiten und gehen Sie im einen oder anderen Kurs schnuppern, bis Sie das Richtige finden.
Dann heißt es nur noch dranbleiben, denn die oben erwähnten positiven Effekte stellen sich nur ein, wenn Sie TANZEN. Viel Spaß.

Foto: Pixabay

 

Schenken Sie Ihren Kindern gute Erinnerungen

Erst mehr als 15 Jahre nach der Trennung von meinem Mann wurde mir bewusst, dass sich unsere gemeinsamen Kinder vor allem an die Zeiten erinnern würden, in denen die Beziehung ihrer Eltern nicht mehr intakt war. Sie würden nichts wissen von den zarten Anfängen des Kennenlernens, von deren unbeschwerten Schul- und Studienzeiten, von den abenteuerlichen weiten Reisen, bei denen sie im Auto schliefen und die Mahlzeiten auf einem kleinen Gaskocher zubereiteten. Nichts von den Aufgaben und Herausforderungen, die die Eltern in den langen Jahren ihrer Ehe bewältigen mussten. Und wenig von den Zeiten, als aus einem Paar eine Familie wurde.

Die Erinnerung an diese Zeiten wollte ich ihnen geben. Mir lag auch daran, dass sie sich nicht in erster Linie als Scheidungskinder sahen, sondern als Kinder der Liebe, die sie waren. Die Idee zum Fotobuch „Glückliche Zeiten“ war geboren.

1. Die Vorarbeiten
Zunächst erstellte ich eine chronologische Liste wichtiger Lebensereignisse. Was sollte im Fotobuch Platz finden? Dieser Liste entsprachen die Ordner auf dem PC. Das sah so aus:

1_Schule 2_Studium 3_Reisen 4_Hochzeit 5_Erstes Kind 6_Zweites Kind 7_Drittes Kind 8_Hausbau ……

Die Zahlen vor den Schlagworten hatten den Vorteil, dass sie in der gewünschten Reihenfolge und nicht alphabetisch sortiert wurden. So würde ich später die richtigen Fotos leicht finden können.

Dann suchte ich in alten Fotoalben nach Bildern, fotografierte sie ab und speicherte sie in den betreffenden Ordnern. Das Bearbeiten der Fotos (ich habe sie gerade gestellt, beschnitten und manches Mal auch farblich korrigiert) hob ich mir für einen späteren Arbeitsgang auf.

Die weitaus größere Arbeit war das Sichten der Dias. Aber da ich diese Aufgabe schon länger vor mir hergeschoben hatte, konnte ich nun zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Unzählige Diakästen wollte ich entrümpeln und nur einen Bruchteil davon aufheben und gleichzeitig diejenigen aussortieren, die für das Fotobuch eingescannt werden sollten. Nach einem gescheiterten Selbstversuch schickte ich die Dias zu einem darauf spezialisierten Unternehmen. Nur wenige Tage darauf hielt ich die Dias zurück, beigelegt die CD mit den digitalisierten Aufnahmen. Auch diese wurden in den jeweiligen Ordnern abgespeichert.

2. Das Fotobuch erstellen
Es gibt unzählige Anbieter für Fotobücher, es lohnt sich, zu vergleichen, sowohl was den Preis, aber auch die Gestaltungsmöglichkeiten angeht. Für Reisetagebücher hatte ich bereits die Software eines Anbieters auf dem Rechner und so stand dem Start nichts mehr im Wege. Ich wählte das Format des Buches aus, die Farbe des Hintergrunds der Seiten, das Cover mitsamt den Fotos, die auf der Vorderseite Platz finden sollten. Nach dieser Vorbereitung war es leicht, die Fotos einzufügen. Wenn sich herausstellte, dass ich für ein Ereignis zu wenig Platz kalkuliert hatte, war dies kein Problem: Neue Seiten ließen sich jederzeit einfügen.

Kurze Textzeilen oder auch längere Beschreibungen stellten nicht nur den Bezug zu Personen und Ereignissen dar, sondern auch zur gesellschaftlichen Entwicklung. Denn was wissen unsere Kinder und Enkel noch vom Kuppelparagraphen oder von den Folgen der Ölkrise und den Anti-Atomkraft-Demonstrationen?

3. Der Rahmen
Auf der ersten Seite schrieb ich eine Widmung, erzählte von der Motivation, dieses Fotobuch zu gestalten und meinem Wunsch, für sie – die Kinder – den ganzen Weg nachzuzeichnen, den ihre Eltern gemeinsam gegangen waren. Und davon, dass sie das größte Geschenk dieser Beziehung sind.

Die letzte Seite gehörte einem Diagramm mit den Namen der im Fotobuch erwähnten Familienmitglieder, da ich wusste, dass besonders die bereits verstorbenen Personen und die verwandtschaftlichen Beziehungen untereinander nicht immer präsent sind.

4. Der Titel
Obwohl das Fotobuch vor allem als Geschenk für die Kinder gedacht war, wurden die Auswahl der Bilder und die Gestaltung auch für mich ein besonderes Erlebnis. Es zeigte mir, wie viele schöne Momente mich mit meinem Mann verbunden hatten, für die ich dankbar sein konnte, auch wenn die Ehe nicht bis zum Tod dauerte. Ich konnte diese Zeit würdigen und wertschätzen, schließlich waren diese Jahre eine lange Spanne in meinem Leben. Und deshalb erhielt das Buch den Titel „Glückliche Zeiten“.

5. Das Geschenk
Es war ein besonderer Moment, als ich den Kindern dieses Fotobuch überreichen konnte. Sie blättern immer wieder gerne darin und ich bin mir sicher, dass auch die Enkel sich eines Tages darüber freuen. Meinem geschiedenen Mann schickte ich ebenfalls ein Exemplar, schließlich waren diese Jahre auch sein Leben.

 

Der große Reichtum

Stellen Sie sich vor, Sie hätten bei einem Wettbewerb folgenden Preis gewonnen:

Jeden Morgen, stellt Ihnen  die Bank 86400 Euro auf Ihrem Bankkonto zur Verfügung. Doch dieses Spiel hat auch Regeln, so wie jedes Spiel bestimmte Regeln hat.

Die erste Regel ist:
Alles, was Sie im Laufe des Tages nicht ausgegeben haben, wird Ihnen wieder weggenommen. Sie können das Geld nicht einfach auf ein anderes Konto überweisen, Sie können es nur ausgeben. Aber jeden Morgen, wenn Sie erwachen, eröffnet Ihnen die Bank eine neues Konto mit neuen 86400 Euro für den kommenden Tag.

Zweite Regel:
Die Bank kann das Spiel ohne Vorwarnung beenden, zu jeder Zeit kann sie sagen: Es ist vorbei. Das Spiel ist aus. Sie kann das Konto schließen und Sie bekommen kein neues mehr. Was würden Sie tun?

Würden Sie sich alles kaufen, wonach Ihnen der Sinn steht?
Nicht nur für sich selbst, auch für alle Menschen, die Sie lieben?
Vielleicht sogar für Menschen, die Sie nicht kennen, da Sie das alles nie nur für sich alleine ausgeben könnten?
Würden Sie versuchen, jeden Cent auszugeben und ihn zu nutzen?
Oder?

Was wie ein Spiel aussieht, ist jedoch Realität: Jeder von uns hat so eine “magische Bank”….. Wir sehen das nur nicht…. Die magische Bank ist die Zeit…..

Jeden Morgen, wenn wir aufwachen, bekommen wir 86400 Sekunden Leben für den Tag geschenkt und wenn wir am Abend einschlafen, wird uns die übrige Zeit nicht gutgeschrieben…. Was wir an diesem Tag nicht gelebt haben, ist verloren, für immer verloren. Gestern ist vergangen. Jeden Morgen beginnt sich das Konto neu zu füllen, aber die Bank kann das Konto jederzeit auflösen, ohne Vorwarnung…. Was also machen Sie mit Ihren täglichen 86400 Sekunden? Sind sie nicht viel mehr wert als die gleiche Menge in Euro?

Der einzige Schluss, den wir aus dieser Geschichte ziehen kann: Anfangen zu leben, jeden Moment auszukosten, ihn nicht mit Jammern zu verbringen, sondern sich freuen an den Dingen, die schön sind und uns umgeben.

(Autor unbekannt)