Mit Coaching in den Ruhestand- Ein besonderes Angebot

Mit Coaching in den Ruhestand- Ein besonderes Angebot

Mit Coaching in den RuhestandMit Coaching in den Ruhestand: Spätestens kurz vor dem Ruhestand taucht Unsicherheit auf: Wer bin ich, wenn ich nicht mehr arbeite?  Was wird meinem Leben in Zukunft Sinn geben? Es fällt nicht immer leicht, auf Antworten zu kommen, schon gar nicht alleine. Ein Ruhestandscoaching aber ist eine gute Gelegenheit, im Gespräch mit einer neutralen, professionellen Person Klarheit zu finden und Ideen zu entwickeln. Einer Person, die solche Fragen auch aus eigener Anschauung schon kennt.

Welche Themen wird es gehen?

Thema ist das, was Sie einbringen, was Ihnen wichtig ist. Es gibt keinen festgelegten Ablauf. Und doch habe ich natürlich Erfahrung, womit man sich beim Eintritt in diese neue Lebensphase beschäftigen sollte. Allen meinen Klienten ist es ein Bedürfnis, sich innerlich auf die neue Phase vorzubereiten und den Selbstwert jenseits der Arbeit zu erkennen. Auch wollen sie herauszufinden, wie sie ihre Zeit in Zukunft verbringen wollen, wollen wissen, was Ihnen Sinn gibt. Im Coaching decken wir nicht nur verborgene Wünsche und Talente auf, sondern suchen auch nach Möglichkeiten, wie diese Wünsche umgesetzt und eingesetzt werden können.

Wie können wir zusammen arbeiten?

Ich arbeite mit meinen Klienten im persönlichen Gespräch, per Telefon oder online. Auf welche Weise, das  liegt ganz bei Ihnen und Ihren technischen Gegebenheiten.  Wenn es persönlich nicht geht, ist online ist die beste Lösung, denn dann können wir uns nicht nur hören, sondern auch sehen. In diesem Fall schicke ich Ihnen zum Termin einen Einladungslink.

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Sie haben die Wahl zwischen einem Paket zu 5 oder 10 Stunden. Welches für Sie richtig ist, hängt von den Themen ab, die Sie ansprechen und klären wollen.  Das Honorar für 5-Stunden-Paket beträgt 650 Euro, das für das 10-Stunden-Paket 1300 Euro, abzüglich eines Rabatts von 10%. Es ist auch möglich, eine Einzelstunde zu verschenken und der Beschenkte entscheidet dann, ob er das Coaching fortsetzen möchte.

Welche Unterstützung erhalte ich?

Die Zeiten rufen Sie in dem Rhythmus ab, wie es für Sie stimmig ist: Sei es als Coachingtreffen oder zwischendurch als Begleitung per Mail, Telefonat oder als Feedback und Rückfrage. Ich führe für jeden Klienten, jede Klientin eine Excel-Tabelle, in die ich die Zeiten eintrage, sodass wir beide immer einen aktuellen Überblick haben.

Wie ist der Ablauf?

Schreiben Sie mir eine Mail oder rufen Sie mich an, um einen ersten (kostenfreien) Kontakt zu vereinbaren. Sie sagen mir, welche Erwartungen Sie haben und ich, welche Unterstützung ich Ihnen geben kann. Wenn wir uns einig sind, schicke ich Ihnen eine Rechnung, nach deren Eingang wir den ersten Termin vereinbaren.

Wie sagte neulich eine Klientin?

„Zuerst dachte ich, das mach ich alleine. Doch zum Glück habe ich mich für Ihr Ruhestandscoaching entschieden. Denn mit Ihrer Hilfe ging es wesentlich schneller. Ich bin innerlich wieder gut aufgestellt und vor allem haben Sie mich auf eine Spur gebracht, die mein Leben unglaublich bereichert.“

Mein Buch zum Thema:
Aufbruch zu neuen Ufern – Gut vorbereitet in den Ruhestand

Mach was aus deinem Leben

Mach was aus deinem Leben

Dein LebenDein Leben liegt in deiner Hand. Verschwende nicht deine Zeit. Das macht auf Dauer unzufrieden und unglücklich.

Ungenutzte Zeit? In manchen Lebensphasen ist die Gefahr besonders groß, Zeit zu verschwenden. Das macht auf Dauer unzufrieden und unglücklich. Während eines Ruhestandscoachings klagte meine Klientin, dass sie jetzt für alles viel länger braucht als früher. „Der Haushalt zieht sich hin“, sagte sie, „sogar für die morgendliche Toilette stehe ich länger im Bad, obwohl sich an meiner Routine nichts geändert hat. Auch Termine habe ich schon vergessen, ich, die ich im Berufsleben einen durchgetakteten Tag in verantwortungsvoller Stelle meistern musste.“ „In den ersten Wochen, ja Monaten, habe ich den Ruhestand genossen.

Das lange Zeitunglesen nach dem Frühstück, der absichtslose Bummel durch die Fußgängerzone und auch die ausgedehnten Telefonate mit Freundinnen. Doch mehr und mehr spüre  ich eine innere Unzufriedenheit: Die Tage zerrinnen. Soll das jetzt immer so weitergehen?“ Nicht nur im Ruhestand, auch in anderen Phasen des Lebens z.B. in längerer Arbeitslosigkeit oder in der Rekonvaleszenz nach überstandener Krankheit  breitet sich der Tag oft aus, ohne Plan, ohne Ziel. Wer hier nicht achtsam ist und sich nicht fragt, was er mit seiner Zeit machen will, landet schnell in einem Schlendrian, der sich allmählich verfestigt. Hier einige wichtige Aspekte, die helfen, erst gar nicht in diesen Schlendrian zu verfallen:

Sich eine Struktur geben

Während im normalen Alltag die Erfordernisse in Beruf und Familie den Rahmen vorgeben, ist es unsere Aufgabe, in abweichenden Phasen für eine eigene Struktur zu sorgen. Es geht nicht darum, sich sklavisch an selbst gesetzte Vorgaben zu halten, sondern darum, sich an einem groben Tagesablauf zu orientieren. Reservieren Sie sich bestimmte Zeitfenster für Mahlzeiten, für Kontakte mit anderen, für die Stellensuche, für Sport und Bewegung, für Hobbys. Und notieren Sie sich Ihre festen Termin: den Sprachkurs, den Vereinsabend oder Stammtisch, den Arzt- oder Friseurbesuch.

Ziele finden

Glücklich und zufrieden sind wir, wenn wir uns etwas vorgenommen haben und es erreicht haben. Das gilt auch in diesen besonderen Phasen. Wofür möchten Sie Ihre Tage nutzen? Wer arbeitslos ist, wird sich nicht rund um die Uhr um eine neue Stelle bemühen, es reicht, in ein bis zwei Stunden Stellenangebote zu sichten, Bewerbungen zu schreiben, Kontakt aufzunehmen. Daneben bleibt nicht nur genug Zeit für die Weiterbildung, sondern auch, um sich körperlich fit und leistungsfähig zu halten und sich mit Dingen zu beschäftigen, die seelisch aufbauen und  gut tun. Das verhilft Ihnen zu einer positiven Ausstrahlung, was wiederum eine Bewerbung gelingen lässt.

Wer krank war, wird sich in erster Linie um seine Genesung kümmern. Doch auch das wird nicht den ganzen Tag in Anspruch nehmen. Auch hier gilt wie bei der Arbeitslosigkeit sich den Dingen zu widmen, die Freude machen  und die trotz aller Einschränkungen möglich sind. Der Ruhestand eröffnet noch einmal ganz neue Möglichkeiten, hat man jetzt doch sehr viel Zeit zur Verfügung. Erinnern Sie sich an das, was Sie immer schon machen wollten oder ausprobieren Neues aus. Lassen Sie sich nicht von Ihrer inneren Stimme abhalten, die Ihnen suggeriert, Sie müssten das, was Sie probieren, für alle Zeit durchhalten. Sie dürfen nachspüren, ob Sie Gefallen daran haben und eine Sache auch wieder beenden, wenn der Spaß nicht kommt oder schon wieder vorbei ist.

Sinn suchen – Nutzen stiften

Unsere Gesellschaft verknüpft den Wert eines Menschen mit seiner Leistung und mit dem, was er verdient. Und so fühlen sich die, nicht zur werktätigen Bevölkerung gehören, schnell wertlos. Doch entfällt in diesen besonderen Phasen noch mehr: Die Anerkennung der Kollegen, das Gefühl, gebraucht zu werden, die Herausforderung, eine Aufgabe zu meistern. Es ist also deshalb an uns, den Sinn des eigenen Lebens selbst zu definieren. Dieser ist eng mit den persönlichen Werten verknüpft. Wem die Natur wichtig ist, wird sich in diesem Bereich engagieren wollen, wer die Familie an die erste Stelle setzt, will viel Zeit mit dieser verbringen. Gutes tun ist möglich in einem Ehrenamt.

Wer sein Wissen weitergeben möchte, findet dankbare Abnehmer. Eine Entscheidung ist immer möglich, auch mit kleinem Budget und  körperlichen Einschränkungen.  Die Frage muss deshalb lauten: „Was geht trotzdem?“ Und keine Feststellung „Das geht nicht.“  Wenn Sie alleine nicht weiterkommen oder einen Blick von außen brauchen, dann kann Ihnen ein Coaching helfen. (Dieser Link gilt nicht nur für ein Ruhestandscoaching, sondern auch für andere Themen)

Neues lernen

Zeit können Sie auch nutzen, indem Sie sich ein neues Wissensgebiet aneignen. Damit meine ich nicht nur den Sprachkurs, obwohl dieser den Geist auch trainiert und das Können im nächsten Urlaub schon angewendet werden kann. Bummeln Sie in einer Buchhandlung an Regalen vorbei, die Sie bisher wenig beachtet haben. Welches Thema springt Sie an? Sammeln Sie Material dazu und tauchen Sie (zumindest für eine Weile) ein. Ich erinnere mich an ein Seminar, in dem meine Teilnehmerinnen sagten, sie interessierten sich nicht für Politik. Sie bekamen die Aufgabe, in den nächsten zwei Wochen zu einem vorgegebenen Thema alles zusammenzutragen und zu lesen, was sie finden konnten. Und danach? Sie interessierten sich für Politik!

Mein Tipp zum Schluss

Fragen Sie sich am Abend, bevor Sie schlafen gehen, was Sie am nächsten Tag tun wollen und schreiben Sie sich das auf: die festen Termine, den Spaziergang, den Besuch in der Bücherei, das Buch, in dem Sie weiterlesen wollen, das Telefonat, das Ihren Tag versüßt. So starten Sie schwungvoll und tatendurstig in den Tag und haben nie mehr das Gefühl, Sie hätten Ihre Zeit nicht genutzt.

Noch mehr Ideen: Freude ins Leben holen

Photo by Toa Heftiba on Unsplash

 

Wir sind Zeitmillionäre

Wir sind Zeitmillionäre

ZeitmillionäreWir sind Zeit-Millionäre. Dieses Interview führte Heike Lander im August 2020 mit mir, Ursula Kraemer. Es ist auch auf ihrer Website nachzulesen:

Ursula Kraemer hat mich als Gründungscoach in die Selbstständigkeit begleitet. Für mich war diese Entscheidung ein Glücksfall, konnte ich doch nicht nur von ihrem Wissen profitieren. Sie ist eine sprudelnde Quelle an Lebensfreude, Mut und Inspiration. Allein im letzten Vierteljahrhundert hat Ursula Kraemer mehr gemacht als viele Menschen in ihrem ganzen Leben. Und so handelt das folgende Gespräch nicht nur von ihren Abschieden und Neuanfängen, sondern insgeheim davon, wie man es schafft, um mit 72 Jahren so zu sein wie sie.

Ursula, Du hast Dich erst mit 50 selbstständig gemacht. Das war vor 20 Jahren noch ungewöhnlicher als es das heute ist. Was waren die Hintergründe, in was für einer Lebenssituation warst Du damals?

Ich war lange Jahre Forschungsangestellte an der Hochschule. Danach habe ich mich bewusst für eine Familienphase entschieden: Mit 32 Jahren das erste Kind bekommen, mit 38 das dritte. Irgendwann fing ich an, nebenher Kurse zu geben, und als sich abzeichnete, dass ich mich von meinem Mann trennen würde, stellte sich die Frage: Womit verdienst Du Dein Geld? Alle Kinder wollten mit zu mir. Ich stand auf dem Sprungbrett, ohne zu wissen, ob unter mir Wasser sein würde. Ein Jahr lang habe ich Akquise gemacht, telefoniert, Briefe geschrieben, ehe ich das Gefühl hatte: Jetzt kannst Du springen. Einfach war das nicht, ich musste richtig buckeln. Aber es war meine Entscheidung. Und ich hatte keinen Chef.

Wie hat Dein Umfeld reagiert? Hast Du eher gehört, das sei zu riskant, oder  hat man Dich ermuntert?

Eher das erstere. Meine Eltern lebten damals nicht mehr, die hätten mich sicher gewarnt. Und nicht alle aus meinem Umfeld konnten nachvollziehen, wie das Leben als Selbstständige ist. Ich hatte anfangs auch echte Probleme, Räume zu finden. Eine geschiedene Frau mit drei Kindern, das alleine war schon schwer, und noch dazu konnten sich vor 20 Jahren nur wenige vorstellen, was ein Coach so macht. Ein Vermieter fragt  mich, ob ich bei meiner Arbeit auch Herrenbesuch hätte und die Räume sehr abgenutzt würden. (lacht) Die Wohnung habe ich nicht gekriegt.

Zumindest so etwas erleben Gründerinnen nicht mehr.

Nein, das nicht. Früher war man die Rabenmutter, heute wird man als Hausmütterchen abgestempelt, wenn man als Frau nach einer Geburt nicht ganz schnell wieder zum Haushaltseinkommen beiträgt. Ich sehe das mit gemischten Gefühlen. Ich habe mich immer dafür eingesetzt, dass Frauen das, was sie machen wollen, machen können, aber ich finde es furchtbar, auf welchen Druck das hinausläuft. Ich möchte die fünf Jahre zuhause mit meinen Kindern überhaupt nicht missen. Ich wünschte mir sehr, dass wir in einer Gesellschaft leben könnten, in der auch dies wieder akzeptiert wäre.

Ursula Kraemer Businesscoach

Ursula Kraemer in unserem Garten

„Ich habe die Freiheit, Dinge zu tun“

Wie haben sich berufliche Schwerpunkte entwickelt?

Meine Coachingausbildung und die ersten Jahre waren stark auf Unternehmen, also die Beratung von Führungskräften ausgerichtet. Dann kamen Privatkunden. Ein weiterer Schwerpunkt ergab sich aus der Arbeit in der Arztpraxis meines Mannes, wo ich feststellte, dass Themen wie Mitarbeiterführung oder Patientenzufriedenheit für Ärzte Fremdworte waren. Allerdings hörte ich sehr oft: Bei mir ist das kein Thema, aber ich kenne fünf Kollegen, die solch eine Beratung nötig hätten. Bei Kliniken war das anders. Und so war ich in ganz Deutschland auf Seminaren unterwegs, bis ich mir irgendwann sagte: Das war`s.

War das auch der Moment, in dem Du Das Thema Ruhestandcoaching für Dich entdeckt hast.

Ja, genau. Ich hatte zuvor schon begonnen, Seminare abzugeben. Aber was sollte ich ohne diese Termine und Begegnungen machen? Ich bin dann in den Chor gegangen, war im Fotoclub, ging tanzen. Der andere Grund war: Ich hatte mir vorgenommen, dass ich alles, was ich weiß, noch irgendwie unter die Leute bringen will anstatt es im Keller zu verschließen. Und so fing ich vor zehn Jahren mit dem Bloggen an.

Mit 62 Jahren – Respekt!

Zunächst entstand der Blog selbstbewusst-werden, weil der sich als Dach für alle meine Coachingthemen anbot. Der 50plus-Blog ist dagegen aus purem Trotz entstanden, weil es mich so genervt hat, wie Menschen ab einem gewissen Alter in den Medien dargestellt wurden. Der Tenor war: Die sind alle dement. Ich dachte: Das kann’s nicht sein.

Und der Blog hat am meisten Leser derzeit, hast Du mir mal erzählt.

Ja, Themen wie mit „Mit 50 Geburtstag feiern“, „Alleine in Urlaub fahren“ oder der Ruhestand sind sehr beliebt. Ich habe auch schon geschrieben, wie Unternehmer ihren Ruhestand vorbereiten.

„Viel reisen und ein bisschen Italienisch lernen ist zu wenig“

Du selbst bezeichnest Dich ja nicht als Ruheständlerin, sondern als „Freifrau“. Was ist der Unterschied?

Der Begriff stammt von einer österreichischen Freundin und meint: Ich habe die Freiheit, Dinge zu tun. Mit Ruhestand verbindet man einen harten Schnitt, irgendein Ende, als Freifrau kann ich in alle Richtungen schauen und alles Mögliche machen. Mein Partner sagt immer so schön: Wir sind Zeit-Millionäre.

Wofür brauchen Menschen in dieser Lebensphase Beratung?

Vor allem Männer leben eher eindimensional, ziehen ihren Selbstwert und auch ihren Bekanntenkreis primär aus dem Job, während Frauen über einen Blumenstrauß an Kontakten und Aktivitäten verfügen. Umso wichtiger wäre es, sich frühzeitig mit dem Abschied aus dem Beruf auseinanderzusetzen. Ich kann mir keinen Freundeskreis aufbauen, wenn ich in Rente komme. Ich sollte mich stattdessen früher, am besten drei Jahre vorher, darauf besinnen, was mir Freude macht, welche Leute ich kenne, was ich immer schon mal machen wollte. Viel reisen und ein bisschen Italienisch lernen ist auf Dauer zu wenig. Der Mensch braucht einen Sinn im Leben, und den muss man früher suchen. Gerade viele Männer haben aber den Zugang zu diesen Themen schon verloren. Da muss man lange graben und dann einiges ausprobieren.

Dazu gehört auch die Frage, was man weitergeben möchte, über die wir auch im Kontext meiner Arbeit gesprochen haben.

Ich habe zum Beispiel den Familienstammbaum aufgefrischt und anschließend für die Enkel Porträts von insgesamt zehn Familienangehörigen geschrieben. Und für meine Kinder habe ich ein Fotobuch gemacht: „Glückliche Zeiten“ heißt es, und hier habe ich dokumentiert, dass mein Mann und ich in den 30 Jahren vor der Trennung ein Paar waren und dass unsere Kinder Kinder der Liebe sind – und nicht von Scheidungseltern.

Einige Menschen erleben die Zeit nach dem Beruf dagegen als Verlust: Verlust an Sinn, Verlust an Bedeutung, Verlust an Kontakt mit der Welt. Fast wie ein vorweggenommer Abschied vom Leben …

Einsamkeit ist ein großes Thema. Ich plane dazu einen Kurs, und bei meinen Recherchen ist mir aufgefallen, wie viel gejammert wird, wie viele in dieser Situation verhaftet sind. Immer geht es nur darum, was die andern tun könnten oder sollten – aber man muss auch wollen! Sicher, manchmal brauchen Menschen zunächst eine Therapie, ehe sie das umsetzen können, aber ich freue mich über jeden Kunden, dem ich bei der Suche helfen kann.

Wie gehst Du dabei vor?

Ein Coach fragt immer mit W-Fragen. Er sagt nicht: Jetzt nicht, gibt`s nicht, sondern fragt: Was muss man tun? Wen kennt man? Wie geht‘s? Ich erinnere mich an einen Klienten, dessen Jugendtraum die Archäologie war. „Aber das geht ja jetzt nicht mehr“, sagte er zu mir. Ich habe ihn überredet, mit mir danach zu suchen, wo es so etwas gibt. Und auf der Schwäbischen Alb gab es eine Gruppe, die Ausgrabungen macht, und er durfte mitmachen. Dafür ist es nie zu spät. Es gibt ein tolles Fotobuch von Paula Lanfranconi und Ursula Markus, das lauter Porträts von Menschen zwischen 75 und 100 Jahren enthält, die ihr Ding gefunden haben. Da steht da zum Beispiel eine 100-Jährige mit Gummistiefeln und Gießkanne in ihrem Garten und sagt: „Wenn ich das nächstes Jahr noch machen kann, ist es toll.“ Daraufhin habe ich angefangen, Zeitungsartikel solcher Beispiele zu sammeln – und recht viele gefunden, die im Alter noch sehr aktiv sind. Man darf sich nicht freiwillig klein machen und aufhören.

„Meine Energie entsteht im Tun“

Warum eigentlich nicht?

Na, weil man dann schrumpft! Meine älteste Freundin, die 20 Jahre älter war als ich, ist vor einigen Jahren gestorben. Ich hatte sie immer  bewundert, für ihre Aktivität, ihren Stil, und dann zog sie eines Tag es um. Sie beschloss daraufhin, ihre Sachen zu ordnen, und war nur noch damit beschäftigt. Wenn Du etwas aufhörst, ist die Gefahr groß, dass es wegbleibt.

Ist das die Energie, die Dich antreibt? Du hast fünf Bücher geschrieben, betreibst drei Webseiten, zwei Blogs und hast auf Deinem eigenen YouTube-Kanal 40 Videos veröffentlicht.

Jedenfalls entsteht meine Energie im Tun. Je weniger ich tue, umso schlaffer werde ich, je mehr ich tue, desto mehr Power habe ich. Und ich habe noch so viele Ideen, dass ich nur hoffe, dass ich lange genug leben kann.

Aber gibt es nicht auch Menschen, die einfach lebenssatt sind und sich bewusst zurückziehen? Bei Deiner Freundin klingt es für mich zumindest so, als hätte sie vorher einen großen Schluck vom Leben genommen.

Kann sein, dass ich mit 85 auch so denke. Sie ist sehr spannend gestorben. Zum Schluss war sie in einem Seniorenstift, und dort verliebte sie sich noch einmal. Am Nachmittag vor ihrem Tod war sie mit ihrem Freund tanzen …

Ein Tumor namens Hermann

Dir kam vor einigen Jahren der Tod auch bedrohlich nahe. Das zu sagen, ist nicht indiskret, weil Du auch über Deine Brustkrebserkrankung ein Buch geschrieben hast. Darin stellst Du „positive Bewältigungsstrategien“ vor. Was heißt das?

Anders als man denken könnte, habe ich nicht nur die positive Seite angeschaut, sondern wie immer im Leben auch den Worst Case: Was kann schlimmstenfalls passieren? Was kann ich dann tun? Kann ich verhindern, dass es so schlimm wird? Ich betrachte also auch den Fall, dass ich nicht mehr sehr lange zu leben habe. Also habe ich die Formalia erledigt: Verfügungen, Passwörter, Bestimmungen zu meiner Beerdigung. Mit dieser Mappe war das erledigt. Zum Worst Case zählte auch der Gedanke, dass sich womöglich auch Freunde von mir distanzieren, weil sie mit meiner Erkrankung nicht umgehen können oder wollen. Das letzte Stück Weg wird bestimmt nicht witzig, dachte ich mir. Auf der anderen Seite konnte ich mich damit stärken, alle gute Nachrichten und Hoffnungszeichen zu notieren: Sätze von Ärzten oder Diagnoseergebnisse zum Beispiel. Und auch hier fragte ich mich, was ich beitragen kann, etwa über eine gesunde Ernährung.

Und Du hast Deinem Tumor einen Namen geben…

Ja, Hermann! (lacht) Das war eine Eingebung, der Name war plötzlich da.

Und wie es im Untertitel Deines Buchs heißt: Irgendwann erhielt Hermann die Räumungsklage.

Dieses Bild vom lästigen Mieter war mein Grundgedanke. Als ich die Chemotherapien verabreicht bekam, dachte ich: „Hermann, jetzt kriegste wieder ‚ne Breitseite!“ Als man im MRT Sprengsel fand, sagte ich mir: „Oh Gott, der hat auch noch Familiennachzug bestellt – jetzt reicht`s aber!“ Und jetzt sage ich mir: Ich weiß, dass Brustkrebs zurückkommen kann, aber ich habe beschlossen, mir davor keinen Kopf mehr zu machen. Und wenn es soweit wäre, wäre es auch nicht das Ende der Fahnenstange – aber wer sagt, dass er überhaupt wiederkommt?

„Was jetzt kommt, ist Zugabe“

Hat diese Zeit Deine Haltung zum Leben verändert? Du wirkst auf mich nicht so, als hättest Du Nachholbedarf – weder an Lebenslust noch an Selbstreflektiertheit.

Es ist doch schade, wenn erst eine Krankheit dazu führt, dass man sein Leben ändert, oder? Es gibt da diesen schönen Spruch: „Geh Du vor, sagte die Seele zum Körper, auf mich hört er nicht. Ich werde krank werden, sagte der Körper zur Seele, dann hört er auf Dich.“ Was mich angeht, kann ich nicht sagen, dass sich durch die Krankheit viel verändert hat. Bei meinem Partner, der ebenfalls Krebs hatte, war das ganz anders. Er ist Musiker uns sagt seitdem: „Alles, was jetzt kommt, ist Zugabe.“

Und als Musiker weiß er, was das heißt.

Dass man jetzt das spielen kann, was man will! Und Zugabe gibt es nur, wenn es einem vorher gefallen hat.

Herzlichen Dank, liebe Ursula für dieses schöne Gespräch! Wer jetzt neugierig geworden ist und mehr über Ursula Kraemer wissen möchte: www.navigo-coaching.de

Wer sich in den Ruhestand begleiten lassen möchte oder ein anderes Coachingthema hat, möge mir gerne schreiben. Ihre Nachricht unter Kontakt erreicht mich auf alle Fälle.

 

Die berufliche Website von Ursula Kraemer
Ihre Website als Künstlerin
Auch auf diesem Blog stelle ich mich vor

Foto Sonnenblume: Ursula Kraemer privat
Foto Portrait Ursula Kraemer: Heike Lander
Fit bleiben im Ruhestand

Fit bleiben im Ruhestand

RuhestandFit bleiben im Ruhestand – dieses Ziel sollte nicht nur für den Körper gelten, sondern auch für den Geist. In langen Berufsjahren erwirbt man eine Menge Fachwissen und Erfahrung. Wissen, das in vielen Fällen mit dem Abschied aus dem Berufsleben ad acta gelegt wird. Doch Ihr Wissen ist etwas wert. Lassen Sie es nicht brach liegen! Andere Menschen können davon profitieren.  Es gilt nur, den richtigen Weg zu finden, um diesen Ihr Wissen zugänglich zu machen.

Im Übrigen tun Sie sich selbst einen Gefallen, wenn Sie Ihr Wissen wach halten und teilen. Sie werden sich besser fühlen, weil Sie merken, dass Sie mit dem Eintritt in den Ruhestand nicht zum alten Eisen. Diejenigen, die von Ihren Erfahrungen profitieren, werden Ihnen Wertschätzung entgegenbringen. Hier einige Wege, wie Sie Ihr Wissen weitergeben können.

Schreiben Sie
Als ich begann, mich damit auseinanderzusetzen, wie mein Leben als Freifrau* aussehen sollte, war mir klar, dass ich meine Expertise und meine Erfahrung als Trainerin und Coach nicht in Ordnern im Keller verstauen wollte. Das war die Geburtsstunde meiner beiden Blogs. Ich verfasste Artikel zu den verschiedensten Themen und fing wenig später an, Bücher zu schreiben. Inzwischen habe ich mir neues Wissen angeeignet, das ich brauche, um Online –Kurse zu entwickeln. Es macht Spaß, die Rückmeldungen meiner Leserinnen und Leser zu lesen und zu verstehen, dass ich mit allem, was ich herausbringe, Menschen bereichere und sie darin unterstützen kann, glücklicher zu leben und erfolgreicher zu sein. Hier ein Artikel dazu.

Inzwischen kann ich meine Website erstellen, habe einen eigenen You Tube Kanal, auf dem ich regelmäßig Videos veröffentliche, und eine Facebookseite.

Melden Sie sich beim Senior Experts Service
Diese Variante ist etwas für diejenigen, die gerne auf Reisen sind und denen es gefällt, neue Herausforderungen anzunehmen. Der Senior Experts Service sucht ständig Expertinnen und Experten aus allen Berufen, ob aus Handwerk und Technik, aus Handel und Vertrieb, Bildung und Ausbildung, Gesundheits- und Sozialwesen oder Verwaltung und Wissenschaft.  Sie können sich in der Datenbank des SES eintragen und angeben, in welchem Bereich Sie weiterhelfen können und wo in welchem Land Sie eingesetzt werden wollen. Gleichzeitig können Sie in der Datenbank nach Anfragen aus aller Welt suchen und sich daraufhin melden. Aktuell bearbeitet am dort mehr als 1.000 Anfragen aus aller Welt.

Geben Sie Kurse
Nicht nur berufliches Wissen, auch Ihr Hobby kann zum Inhalt eines Kurses werden. Fragen Sie nach bei Kammern, Vereinen, der Volkshochschule oder verwandten Einrichtungen und bieten Sie Ihr Thema an. Natürlich sollten Sie sich vorher schlau machen, wie ein Kurs aufgebaut werden muss, damit Teilnehmer auch wirklich etwas lernen. Nicht jedes Thema muss wie in der Schule referiert werden, vielleicht liegt es Ihnen mehr, andere zum Tun anzuregen. Das mildert auch das Lampenfieber. Fangen Sie an: Man wächst und lernt mit dem Tun. Wichtig ist der erste Schritt.

Helfen Sie ehrenamtlich
Ich war neulich zum ersten Mal im Reparaturcafé unserer Stadt. Mit großer Geduld und Erfahrung bringen dort Handwerker im Ruhestand manch kaputtes Teil, das sonst entsorgt werden müsste, wieder auf Vordermann, sehr zu Freude ihrer Besitzer. Erkundigen Sie sich doch einmal in Ihrer Stadt nach einer solchen Einrichtung. Es gibt keine? Warum nicht mit zwei oder drei Freunden ein Reparaturcafé gründen? Die Zeit ist reif dafür. Immer mehr Menschen erkennen, wie wichtig es ist, ressourcenschonend zu handeln und zu konsumieren. Die Stadtverwaltung oder auch der BUND sind sicher behilflich, wenn es darum geht, Räume zu finden und Werbung zu machen.

Werden Sie selbständig
Sie sind angestellt und müssen zu einem festgelegten Datum in den Ruhestand? Sie haben aber noch gar keine Lust aufzuhören? Dann ist die Existenzgründung das Richtige für Sie. Lassen Sie sich aber vorher beraten, wie Sie vorgehen sollten, was auf Sie zukommt, mit welchem Ergebnis Sie rechnen können und überlegen Sie, wie Ihr Leben als Selbständiger aussieht. Meine Fragen sollen Sie nicht erschrecken, sondern Ihnen helfen, realistisch zu planen und vorzugehen. Ich habe mich mit 50 selbständig gemacht und es keinen Tag bereut. Hier noch ein Artikel zur Existenzgründung.

Für diejenigen, die mit dem Gedanken an die Selbständigkeit spielen, habe ich noch ein Angebot:

Ein 1:1 Coaching, um den Ruhestand vorzubereiten. Online oder im direkten Kontakt.
Wir führen ein unverbindliches Telefongespräch und schauen,
ob wir zueinander passen.

 

*ein österreichischer Ausdruck für eine Frau im Ruhestand

Als Aupair Granny ins Ausland

Als Aupair Granny ins Ausland

Aupair GrannyAupair-Granny- Was ist das? Eine super Idee, für diejenigen, die Reiselust und Fernweh im Ruhestand miteinander verbinden möchten.

Reiselustig im Ruheständlerin? Neugierig auf andere Länder, Menschen und Sitten? Das Ganze verbunden mit Familienanschluss? Wer diese Wünsche hat, für den ist die Idee der Aupair Granny genau das Richtige.

Als meine Freundin Roswitha in den Ruhestand trat, plante sie, sich einen Hund anzuschaffen. Doch diese Idee hat sie bald wieder verworfen, denn die Lust zu reisen und in ferne Länder einzutauchen war doch zu groß. Sie lernte die Idee der Aupair Granny kennen und war Feuer und Flamme.  Ich habe mit ihr über ihre Erfahrungen gesprochen.

Wie bist du auf die Idee gekommen als Aupair Granny zu arbeiten?


Ich habe in einer Talkshow eine Dame gesehen, die war 70 Jahre und kam gerade aus China.

Was genau ist eine Aupair Granny?

Es ist eine Frau über 50, die Erfahrung mit Kindern und dem Haushalt hat. Aupair Granny ist kein Beruf, sondern eine besondere MÖglichkeit für Frauen, die gerne reisen und andere Kulturen kennenlernen möchten. Sie sollte anpassungsfähig sein und die Gewohnheit der Familien respektieren.

Wer kann an diesem Programm teilnehmen?

Alle Frauen die gesund, über 50 Jahre alt sind und die Familie und Kinder mögen.

Wie findet man Familien, die eine Granny Aupair suchen?

Im Internet: Einfach Aupair Granny eingeben, dann erscheinen mehrere Portale.*

Welche Möglichkeiten hat man, die Suche zu beeinflussen?

Sobald man sich in einem Portal anmeldet, die Angeboten anschauen und aussuchen.

Welche Aufgaben hat eine Aupair Granny in einer Familie?

Sie hilft im Haushalt ein bisschen mit und beaufsichtigt die Kinder, wenn die Eltern nicht da sind. Die Zeit sollte nicht mehr als 20 bis 30 Stunden in der Woche beinhalten.

Was muss man nicht machen?

Das sollte man am besten in den Vorgesprächen klären. Ich persönlich würde jetzt keine Fenster putzen. Ich achte auch immer darauf, dass es auch noch eine Reinigungskraft einmal in der Woche gibt.

Muss man Fremdsprachen können, wenn man ins Ausland geht?

Englisch sollte man schon zum Hausgebrauch können. Wichtig ist, dass man sich mindestens in einer Sprache mit den Kindern unterhalten kann. Ich persönlich gehe nur in Familien, in denen die Kinder auch Deutsch sprechen.

Wie lange kann ein Aufenthalt in einer Familie dauern?

Das kommt auf die Bestimmung des jeweiligen Landes an.

Wie lange warst du in den jeweiligen Familien?

In Norwegen dauerte der Aufenthalt 2,5 Monate, in Australien war ich 2 Monate.

Auf was sollte man achten, bevor man sich verpflichtet?

Ich achte immer darauf, dass eine Reinigungskraft vorhanden ist und ich meine eigene Wohnung mit meinem eigenen Badezimmer habe.

Wird man für seinen Dienst bezahlt?

Ich würde es nicht als Dienst bezeichnen. Ich persönlich habe es immer so gesehen, dass ich als Großmutter meine Familie besuche und dabei meiner Tochter oder Sohn bei der täglichen Hausarbeit und bei der Kinderbeaufsichtigung helfe.

Ich habe in Norwegen ein Taschengeld von 100 € in der Woche bekommen. Auch das wird vorher festgelegt. Es gibt im Internet einer Tabelle, was normale Au-pairs so bekommen. Das ist von Land zu Land verschieden.

Wer übernimmt die Kosten für die An und Abreise?

Auch das ist eine Verhandlungssache. Es ist halt immer die Frage: Wie wichtig ist es dir, in dieses Land oder in diese Stadt zu kommen. Ich habe in beiden Fällen die Reisekosten ersetzt bekommen. Ich bin aber auch nur eingesprungen, denn die Familien brauchten dringend jemanden. Sie haben mich von sich aus angeschrieben, weil ich auf dem Portal angemeldet war. Eigentlich wollte ich ja nach Neuseeland.

Kann man früher wieder aussteigen, wenn man mit der Familie nicht klar kommt?

Wenn du keinen schriftlichen Vertrag gemacht hast, was eigentlich nicht üblich ist, kannst du jederzeit wieder aussteigen. Das beruht natürlich auf Gegenseitigkeit.

Hast du ein neues Ziel?

Ich habe noch zwei Ziele: Vancouver und San Francisco. Aber ich glaube, ich würde auch wieder ein anderes Land nehmen. Ich fand es sehr schön in eine junge Familie zu wohnen, da ich ja so richtig nie eine Familie hatte.

Dieser Einblick wird sicher mancher Leserin Lust machen, es selbst auszuprobieren. Danke für das Interview, Roswitha.

Hier einige Portale, mehr finden Sie im Internet

* https://www.aupair50plus.com/
*https://www.granny-aupair.com/de/family/home
*https://www.granny-aupair.com/de/node/519